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Skandalöse Veröffentlichung der FMA Liechtenstein: Ein Schlag gegen das Vertrauen in den Finanzplatz

Die jüngste Veröffentlichung der Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein vom 5. Juli 2024 bezüglich der Veranlagung in physische Edelmetalle hat in Finanzkreisen für Empörung gesorgt. Die Erklärung der Aufsichtsbehörde, dass der Verkauf und die Verwahrung von physischen Edelmetallen keiner speziellen Bewilligung bedürfen und somit nicht ihrer prudentiellen Aufsicht unterliegen, ist nichts weniger als ein Affront gegen die Prinzipien eines seriösen Finanzplatzes.

Es ist geradezu unfassbar, dass eine Aufsichtsbehörde, die bisher als eine der besten in Europa galt, eine derart unverantwortliche Position einnimmt. Die FMA scheint mit dieser Erklärung jegliche Verantwortung für die Kontrolle und Überwachung von Unternehmen abzulehnen, die mit hochsensiblen Vermögenswerten wie Gold und anderen Edelmetallen handeln.

Die Aussage der FMA, dass „bei allfälligen Unregelmässigkeiten seitens des Verkäufers oder des Verwahrers die Herausgabe des physischen Edelmetalls durch den Anleger, allenfalls gerichtlich, durchgesetzt werden muss“, ist geradezu zynisch. Sie überlässt de facto den Schutz der Anleger dem Zufall und öffnet betrügerischen Praktiken Tür und Tor.

Es ist absolut inakzeptabel, dass eine Finanzmarktaufsicht Unternehmen zulässt, die mit wertvollen Vermögenswerten handeln, ohne diese einer angemessenen Kontrolle zu unterziehen. Die FMA kann sich nicht einfach mit dem Hinweis auf mögliche Totalverluste aus der Affäre ziehen. Eine solche Haltung untergräbt das Vertrauen in den gesamten Finanzplatz Liechtenstein.

Die Tatsache, dass die FMA lediglich die Einhaltung des Sorgfaltspflichtrechts zur Bekämpfung von Geldwäscherei überwacht, ist bei weitem nicht ausreichend. Es ist unerlässlich, dass auch die Geschäftspraktiken, die Verwahrung der Edelmetalle und die finanzielle Solidität der Unternehmen einer strengen Kontrolle unterliegen.

Diese Veröffentlichung der FMA ist ein alarmierendes Zeichen dafür, dass Liechtenstein möglicherweise bereit ist, seinen Ruf als seriöser Finanzplatz aufs Spiel zu setzen. Es ist dringend erforderlich, dass die Aufsichtsbehörde ihre Position überdenkt und eine umfassendere Kontrolle über Unternehmen einführt, die mit hochsensiblen Vermögenswerten handeln.

Wenn Liechtenstein weiterhin als respektierter Finanzplatz in Europa gelten will, muss es seine Aufsichtspraktiken dringend verschärfen. Die FMA muss ihrer Verantwortung gerecht werden und darf sich nicht aus der Pflicht stehlen, wenn es um den Schutz von Anlegern und die Integrität des Finanzmarktes geht.

Diese Veröffentlichung ist ein Weckruf für alle Beteiligten. Es ist höchste Zeit für eine grundlegende Überprüfung und Verschärfung der Aufsichtspraxis in Liechtenstein, um das Vertrauen in den Finanzplatz zu wahren und seine Zukunft zu sichern.

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