Start Europa EU

EU

82
NoName_13 (CC0), Pixabay

Im Laufe des letzten Jahres stießen die deutschen Behörden auf erhebliche Schwierigkeiten, wenn es darum ging, Asylbewerber gemäß den geltenden Verfahrensregeln in den eigentlich zuständigen europäischen Staat zurückzuführen. Eine von der Bundesregierung bereitgestellte Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion offenbart das Ausmaß dieser Herausforderung: Von nahezu 75.000 gestellten Übernahmeersuchen, die sich auf die sogenannten Dublin-Regeln stützen, führten lediglich rund 5.000 zu einer erfolgreichen Rückführung.

Diese ernüchternde Erfolgsquote bringt die komplexen und vielschichtigen Probleme des europäischen Asylsystems ans Licht. Ein signifikanter Teil der Schwierigkeiten resultiert daraus, dass die eigentlich nach den Dublin-Regeln verantwortlichen EU-Mitgliedsstaaten sich oft weigern, die betreffenden Personen aufzunehmen. In anderen Fällen wiederum verhindern gerichtliche Entscheidungen die geplante Abschiebung, was die Durchführung des Dublin-Verfahrens zusätzlich erschwert.

Diese Situation wirft kritische Fragen auf bezüglich der Solidarität und Kooperationsbereitschaft innerhalb der Europäischen Union in Asylangelegenheiten. Die Diskrepanz zwischen den gestellten Übernahmeersuchen und den tatsächlich erfolgten Rückführungen verdeutlicht die Notwendigkeit einer effektiveren Zusammenarbeit und möglicher Reformen im gemeinsamen europäischen Asylsystem.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein