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Streikgefahr bei Lufthansa

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code83 (CC0), Pixabay

Der Lufthansa-Konzern sieht sich mit wachsender Streikgefahr konfrontiert, da gleich drei Gewerkschaften, Verdi, Ufo und Cockpit, derzeit Verhandlungen für verbesserte Arbeitsbedingungen im Flugverkehr führen. Ähnlich wie bei der Bahn steigt damit die Gefahr von Arbeitsniederlegungen.

Unter dem Titel „Verhandlungen gescheitert – Urabstimmung kommt!“ läuft derzeit eine Urabstimmung bei der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Diese richtet sich insbesondere an die Piloten der vor zwei Jahren gegründeten Touristiktochter „Discover“, für die bisher noch kein Tarifvertrag existiert. Die Abstimmung erstreckt sich bis zum 23. Januar, und bei einem negativen Ergebnis könnten größere Arbeitskämpfe bevorstehen, insbesondere für Passagiere, die ab München und Frankfurt zu Ferienzielen reisen wollen, da die Winterferien in Bayern ab dem 9. Februar beginnen.

Auch das Bodenpersonal steht im Fokus von Verhandlungen, die am Donnerstag beginnen. Verdi fordert hier eine Lohnerhöhung von 12,5 Prozent oder mindestens 500 Euro monatlich für die rund 25.000 Beschäftigten, aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren. Bereits im Sommer 2022 hatte Verdi durch Streikaktionen eine Gehaltserhöhung durchgesetzt, die jedoch durch die seitherige Inflation aufgezehrt wurde.

Parallel dazu werden Verhandlungen für das Kabinenpersonal geführt, dessen Tarifvertrag mit Jahreswechsel auslief. Die Gewerkschaft Ufo fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 15 Prozent. Bei einem Scheitern der Verhandlungen könnten auch hier bald Warnstreiks drohen.

Die Gewerkschaften betonen einen eklatanten Personalmangel bei der Lufthansa, der zu Stress und Überbelastung führe. Die Fluggesellschaft ihrerseits verweist auf ihre Bemühungen, neue Mitarbeiter einzustellen, räumt jedoch ein, dass die Personalnot die versprochene Qualität beeinträchtigen könne.

Es bleibt abzuwarten, ob und wann es in den kommenden Wochen zu Arbeitskämpfen kommen wird, wobei vor allem Streikaktionen des Kabinenpersonals und des Bodenpersonals erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Flugbetrieb haben könnten.

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