Start Finanzglossar Elaris will an die Börse, das Wollen mag da sein

    Elaris will an die Börse, das Wollen mag da sein

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    Peggy_Marco (CC0), Pixabay

    Als wir diese Meldung lassen, dachten wir zunächst, es sei der 1. April, da wir Schwierigkeiten haben, sie nachzuvollziehen.

    Gemäß einem aktuellen Artikel in der WELT gründet ein deutscher Unternehmer seine eigene Automarke und importiert Fahrzeuge aus China. Im Herbst plant er, Elaris an die Börse zu bringen. Der Gründer ist kein Unbekannter – er hat bereits vergeblich versucht, eine E-Auto-Kooperation mit einem Discounter einzugehen.

    Natürlich kann man mit einer solchen Ankündigung an den Markt gehen, aber wie viel Wert hat sie wirklich? Letztendlich zählt nur der Nachweis und der tatsächliche Erfolg. Es stellt sich die Frage, welche Erfolgsgeschichte Elaris für den Börsengang präsentieren kann.

    Die Fahrzeuge, die das Unternehmen auf dem Markt anbietet, würden wir nicht gerade als „Spitzenreiter“ bezeichnen. Dennoch ist es interessant zu sehen, wie Lars Stevenson bisher sein Unternehmen finanziert hat. Ein beträchtlicher Teil der Finanzierung könnte von Investoren stammen, die möglicherweise ihr investiertes Kapital zurückerhalten möchten, weshalb eine solche Ankündigung für sie günstig wäre.

    Nach unserem Kenntnisstand laufen möglicherweise immer noch rechtliche Ermittlungen gegen Lars Stevenson, bei denen auch wir als Zeugen vernommen wurden. Ob das Verfahren bereits abgeschlossen wurde und mit welchem Ergebnis, ist uns nicht bekannt. Für Lars Stevenson gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung.

    Dennoch können wir uns kaum vorstellen, wie ein erfolgreicher Börsengang von Elaris aussehen könnte. Für uns erscheint Stevenson lediglich als ein typischer Autoimporteur, der offensichtlich nur mäßigen Erfolg hat. 600 verkaufte Fahrzeige ist da wohl nicht der HIT. Wir betrachten auch die unternehmerische Führung des Unternehmens kritisch, da es sich um ein „Familienunternehmen“ handelt.

    Lars Nicolai Stevenson ist Vorstandsvorsitzender und seine Ehefrau Aufsichtsratsvorsitzende. Eine solche Konstellation könnte als problematisch angesehen werden, da der Aufsichtsrat normalerweise den Vorstand kontrollieren soll.

    Die Aufgaben eines Aufsichtsrats in einer Aktiengesellschaft (AG) umfassen:

    • Überwachung der Geschäftsführung, um sicherzustellen, dass diese die Unternehmensziele im besten Interesse der Gesellschaft verfolgt und rechtlich, wirtschaftlich und angemessen handelt.
    • Bestellung und Kontrolle des Vorstands, Überwachung der Umsetzung der Unternehmensstrategie und Überprüfung der ordnungsgemäßen Erfüllung der Aufgaben des Vorstands.
    • Genehmigung wichtiger Unternehmensentscheidungen wie Fusionen, Übernahmen, Verkauf von Unternehmensbereichen oder bedeutende Investitionen.
    • Durchführung der Jahresabschlussprüfung, Auswahl des Abschlussprüfers und Sicherstellung, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
    • Verantwortung für das Risikomanagement des Unternehmens, Prüfung der Risikopolitik und -systeme und Ergreifen angemessener Maßnahmen zur Risikobegrenzung.
    • Gewährleistung der Einhaltung von Corporate-Governance-Standards und ethischen Normen.
    • Beratung und Unterstützung des Vorstands bei wichtigen Entscheidungen und strategischen Fragen aufgrund der Erfahrung und des Fachwissens des Aufsichtsrats.

    Wir wissen nicht, welche Fachkenntnisse Frau Stevenson beispielsweise in der Automobilbranche hat.

    Des Weiteren müssen wir die folgende Aussage aus dem Interview in der Welt hinterfragen:

    „Er strebt eine Unternehmensbewertung von 500 Millionen Euro an und plant, zehn Prozent der Aktien am Markt zu platzieren. Die Zusammenarbeit mit einer Investmentbank für den Börsenprospekt ist im Gange.“

    Für uns in der Redaktion fehlt es an Vorstellungskraft, um dies zu glauben. Wir wären auch daran interessiert zu erfahren, ob Lars Stevenson sein Eigenkapital von 3,6 Millionen Euro nachweisen kann.

    Möglicherweise versucht Lars Stevenson auf diese Weise auch, seine „Schulden bei den Anlegern abzulösen“, indem er ihnen anbietet, ihre investierten Gelder gegen Aktien einzutauschen. Dadurch wäre er von jeglicher Rückzahlungs- und Zinsverpflichtung befreit. Dies könnte für ihn eine geschickte Lösung darstellen. Wir werden dies natürlich weiterhin aufmerksam verfolgen.

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