Wenn es nicht so „unglaublich“ wäre, dann könnte man ja eigentlich über den Vorgang sogar schmunzeln, aber zum Lachen ist das leider nicht mehr. Vor allem nicht mehr für die betroffenen Kinder.
Es geht um Erpressung und Nötigung, wobei man sich als Artikelschreiber dann die Frage stellen muss, ob man diese Begriffe im Zusammenhang mit Kindern an einer Grundschule gebrauchen kann?
Wehret den Anfängen, so heißt es in einem alten deutschen Sprichwort, und wir wissen ja alle, dass in Sprichwörtern auch viel Weisheit und Wahrheit steckt.
Kinder können mit den genannten Begriffen nichts anfangen, aber die Eltern der Kinder als Erziehungsberechtigte, und um auch eines ganz klar zu sagen, „es waren keine Kinder von Migranten“. Mit solchen Vermutungen ist man ja heute schnell dabei in der Öffentlichkeit zur Hand. Es sind Kinder aus gutsituierten Elternhäusern.
In dieser Woche durfte ich Gast einer Einschulung am Timmendorfer Strand sein, und ich muss sagen, es war eine tolle Veranstaltung, die man da auf die Beine gestellt hat für die einzuschulenden Kinder.
Nun kam natürlich der erste volle Schultag o h n e Schultüte und ohne Feier. Auch das ist natürlich völlig neu für die Kinder. Nun habe ich am gestrigen Abend mit dem jungen Mann einmal telefoniert, um zu erfahren, wie es denn am ersten Schultag war.
Was ich dann aber zu hören bekam, kann man sicherlich nicht so einfach verschweigen. Erzählt hat er mir dann ganz aufgeregt, „dass ein größer Schüler ihn aufgefordert hat, ihm zukünftig sein Taschengeld jede Woche abzuliefern“.
Da muss man erst einmal tief durchatmen. Man merke, erster Schultag in der ersten Pause. Nun kann man so einen Vorgang ja nicht auf sich beruhen lassen, sondern muss dies natürlich mit der Schulleitung besprechen, um diesem Treiben dann Einhalt zu gebieten, bevor die Kinder komplett die Lust auf die Schule verlieren. Natürlich ist der Vater des Jungen zur Schulleitung gegangen, um das zu melden, aber auch darum zu bitten, dies zu klären. Dabei ist dann wohl herausgekommen, dass solche Sachen durchaus immer wieder vorkommen.
Hier hat sich herausgestellt, dass der Junge, der den „Erpressungsversuch gestartet hat“, dies wieder nur im Auftrag eines größeren Jungen getan hat. Dieser Junge wiederum kommt wohl aus einem eigentlich guten Elternhaus. Hier soll es sich um Ärzte handeln. Die Lehrer äußerten wohl sogar, dass solche Dinge soweit gehen würden im Einzelfall, dass man den Kindern sagen würde, was diese sich von ihren Eltern kaufen lassen sollten, um es dann, ja man muss das so sagen, bei der kriminellen Bande abzuliefern.
Man kann nur hoffen, dass solche Vorgänge nicht unter den Tisch gekehrt werden, sondern die Schulleitung und der Schulträger, aber auch die Polizei, hinzugezogen werden, damit sich solche kriminellen Strukturen in der Schule nicht festsetzen können.
Wir haben dazu natürlich auch den Bürgermeister der Gemeinde Timmendorfer Strand angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten, denn vermutlich hat er bis zu unserem Artikel von diesem Vorgang nichts gewusst. Er wird sich nun sicherlich kümmern müssen, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen, aber auch solche mafiösen Strukturen nicht festsetzen können.
Man muss hier immer noch im Kopf haben, dass wir über 6 Jahre bis 12 Jahre alte Kinder sprechen. Was ist das für eine Schule, wo solche Dinge passieren können?