Rainer Rudolf, Geschäftsführer der Aktiv Wohnbau GmbH und der Rudolf Wohnbau GmbH, dachte vermutlich, „Klappern gehört zum Geschäft“, als er die Werbung im Internet für sein Projekt „Tiliahof“ geschaltet hat. Zumindest können beide im Impressum benannten Unternehmen im Register ordentliche Bilanzen vorweisen, was ja nicht bei allen Anbietern solcher Immobilien der Fall ist.Probleme haben wir mit dem aufgerufenen Kaufpreis für den Standort in Leipzig-Engelsdorf für das Projekt „Tiliahof“. Der erscheint uns dann doch rund 400 Euro pro Quadratmeter zu hoch für diese Lage. Vielleicht benötigt man den Aufschlag, um das „Rundum-Sorglos-Paket und Miete auch bei Leerstand “ finanzieren zu können?
Ich habe 20 Jahre lang professionell im Immobilienvertrieb gearbeitet, Herr Rudolf, daherwage ich zu behaupten, Herr Rudolf, dass es keine „Sorglos-Immobilie“ gibt. Das macht sich zwar in der Werbung immer gut, aber ob sich dieses Versprechen bewahrheitet, zeigt sich erst nach zehn oder mehr Jahren.
Wir finden es gut, dass Sie das Thema „Leerstand“ für den Käufer regeln. Aber damit das dann auch für die Laufzeit des Kredites geregelt ist, müssten Sie dem Kunden ja eigentlich eine Mietausfallbürgschaft in Höhe von mindestens zwei Jahresmieten geben. Falls Sie das tun, dann wäre das sicherlich ein TOP-Angebot. Wenn man dann mit Ihnen noch im Preis handeln könnte, dann würden wir solch ein Investment auch empfehlen.
Anders sieht das allerdings aus, wenn es für den Leerstand nur einen Mietpool geben würde. Dann würde der Eigentümer, der bei Ihnen gekauft hat, zwar Mieteinnahmen haben, aber diese möglicherweise nicht in der einkalkulierten Höhe, weil die Garantiemiete in einem Mietpool eben oftmals geringer ist als die tatsächliche Miete. Die Gefahr bei solchen Mietpools, wenn sie Anwendung finden, ist natürlich, dass sie dann irgendwann einmal „leer“ sein könnten, wenn es da mal ganz „dumm“ kommt.
Aber auch hier kann man ja Vorsorge treffen, in dem man in den Mietpool mindestens eine Jahresmiete als Grundstock einbezahlt. Wir haben das bei uns immer das „Wir-kümmern-uns-Paket“ genannt. Das war dann wohl eher der treffende Begriff dafür.