Rückzug, so könnte man das vornehm nennen. Kalte Füsse, wenn man es etwas drastischer Ausdrückt. Im Frankfurter S & K-Prozess haben die Verteidigern einen ersten wichtigen Sieg errungen gegen die anklagende Staatsanwaltschaft. Auf einmal hat die Staatsanwaltschaft dann wohl doch die Gefahr gesehen, dass das S&K-Verfahren wegen eines formalen Fehlers platzen könnte. Wie ein Sprecher des Landgerichts Frankfurt gegenüber Medien bestätigte, haben die Frankfurter Staatsanwälte am Montag eine neue Version ihrer 3150-seitigen Anklageschrift vorgelegt. Die für diese Woche angesetzten Verhandlungstage fallen aus. Alle Parteien haben nun eine Woche Zeit, das neue Schriftwerk zu studieren. Ob das wohl „Zähneknirschen“ ausgelöst hat. Man kann nur hoffen, dass der Prozess überhaupt einmal beginnt, das wäre dann mit der Verlesung der Anklageschrift. Taktische Spielchen werden wir sicherlich noch viele erleben in diesem Prozess. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Verteidiger das Verfahren so lange mit formaljuristischen Anträgen bombardieren werden, bis es die Basis für einen Deal gibt. Der könnte bedeuten, dass beide Herren dann relativ schnell freikommen.