Cybermobbing ist längst traurige Realität im Alltag vieler Jugendlicher in Deutschland. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage unter 12- bis 19-Jährigen: Jeder fünfte Teenager hat demnach bereits Erfahrungen mit Anfeindungen, Beleidigungen oder Ausgrenzung im Internet gemacht – und zwar unabhängig vom Geschlecht. Mädchen und Jungen sind nahezu gleichermaßen betroffen.
Mobbing kennt keine Pausen mehr
Besonders alarmierend: Cybermobbing unterscheidet sich deutlich von klassischen Formen der Ausgrenzung oder Gewalt in der Schule. Denn im digitalen Raum sind die Angriffe nicht mehr auf einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Zeit begrenzt. Beleidigungen, Lügen oder peinliche Bilder erreichen Betroffene jederzeit – selbst zu Hause, im vermeintlich sicheren Rückzugsort.
„Cybermobbing hat eine neue Dimension erreicht“, warnen Expertinnen und Experten. Täterinnen und Täter sind laut Umfrage häufig Mitschülerinnen und Mitschüler – also Personen aus dem direkten Umfeld der Opfer.
Was können Eltern tun?
Fachleute raten dringend dazu, dass Eltern und Erziehungsberechtigte mit ihren Kindern im Gespräch bleiben. Offen über Erlebnisse im Netz zu sprechen, sei der wichtigste Schutz, um frühzeitig Anzeichen von Cybermobbing zu erkennen.
„Kinder brauchen das Gefühl: Ich kann jederzeit über alles sprechen – ohne Angst vor Verboten oder Vorwürfen“, so der Rat vieler Medienpädagogen.
Hilfe holen – nicht schweigen
Wer von Cybermobbing betroffen ist, sollte sich Hilfe holen: bei Eltern, Lehrkräften oder Vertrauenspersonen. Auch spezielle Beratungsstellen und Hilfsangebote im Internet stehen Jugendlichen und ihren Familien zur Seite.
Denn eines ist klar: Hass im Netz darf nicht einfach hingenommen werden – weder in der Schule noch in den sozialen Medien.