er 29-jährige Kilmar Abrego Garcia, ein langjähriger US-Aufenthaltsberechtigter mit Wohnsitz in Maryland, befindet sich derzeit in einer Hochsicherheitsanstalt in El Salvador, nachdem er von US-Behörden fälschlicherweise abgeschoben wurde. Der Fall sorgt in den USA für erhebliche rechtliche und politische Spannungen.
Abrego Garcia, ein Vater und Arbeiter im Metallbau, wurde am 12. März 2025 von Einwanderungsbeamten festgenommen, als er sich mit seiner Familie auf einem Parkplatz eines Möbelhauses in Beltsville, Maryland, befand. Trotz fehlender Beweise wurde ihm eine Verbindung zur berüchtigten Bande MS-13 unterstellt. Wenige Tage später wurde er nach El Salvador abgeschoben – ein Vorgang, der inzwischen von einem US-Bundesgericht als rechtswidrig eingestuft wurde.
Die Abschiebung sorgte für Empörung, da weder ein faires Verfahren stattgefunden hatte noch konkrete Beweise für die Vorwürfe gegen ihn vorlagen. Seine Ehefrau, Jennifer Vasquez Sura, sowie der fünfjährige Sohn, der bei der Festnahme anwesend war, reichten daraufhin Klage gegen die US-Regierung ein.
Am 10. April 2025 ordnete der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten an, dass die Regierung Maßnahmen zur Rückführung von Abrego Garcia ergreifen müsse. Am darauffolgenden Tag forderte eine Bundesrichterin aus Maryland, Paula Xinis, tägliche Berichte über seinen Aufenthaltsort und die unternommenen Schritte zur Rückführung.
Laut einem Bericht des US-Außenministeriums, der am 12. April veröffentlicht wurde, befindet sich Abrego Garcia im sogenannten „Zentrum zur Bekämpfung des Terrorismus“ (CECOT), einer als Mega-Gefängnis bekannten Einrichtung in El Salvador. Ein hochrangiger Beamter erklärte, er sei dort „am Leben und in Sicherheit“, jedoch auf Grundlage des salvadorianischen Rechts inhaftiert.
Bisher hat die US-Regierung keine konkreten Pläne offengelegt, wie die Rückführung erfolgen soll. Zwar existiert ein Vertrag über sechs Millionen Dollar zwischen der US-Regierung und El Salvador zur Unterbringung bestimmter Abschiebehäftlinge – dieser wird nun kritisch hinterfragt.
Rechtsanwalt Simon Sandoval-Moshenberg, der Abrego Garcia juristisch vertritt, äußerte scharfe Kritik: „Die Regierung hatte genug Zeit. Die Rückführung ist längst überfällig – es ist ein Flug von nur fünf Stunden.“ Die Familie fordert nun konkrete Sicherheitsgarantien für die Rückreise und entsprechende Einreisedokumente, damit Abrego Garcia legal in die USA zurückkehren kann.
Besondere Brisanz erhält der Fall durch den bevorstehenden Besuch des salvadorianischen Präsidenten Nayib Bukele in Washington, der am 14. April stattfinden soll. Es wurde spekuliert, ob Bukele Abrego Garcia im Rahmen seines Besuchs persönlich in die USA zurückbringen könnte – diese Möglichkeit wurde von US-Regierungsvertretern jedoch ausgeschlossen.
Das zuständige Gericht wird am 16. April erneut über den Fall verhandeln. Bis dahin bleibt unklar, wann und wie Kilmar Abrego Garcia wieder zu seiner Familie zurückkehren kann.