Wer mit dem Auto nach Österreich reist, benötigt für die Nutzung der Autobahnen eine gültige Vignette – erhältlich auch online. Doch genau hier lauert die Gefahr: Immer häufiger tappen Reisende in die Falle professionell gestalteter Fakeshops, die mit täuschend echten Internetseiten betrügen. Die österreichische Autobahngesellschaft Asfinag und die Verbraucherzentrale warnen eindringlich vor diesen betrügerischen Angeboten.
Opferbericht: 1.500 Euro Schaden durch Fake-Vignette
Franz Schmid aus Neuburg am Inn ist ein routinierter Österreich-Urlauber – seine Vignette kaufte er bisher stets problemlos online. Doch vor wenigen Wochen wurde er Opfer eines professionellen Betrugs. Nach Eingabe des Suchbegriffs „Asfinag“ in Google klickte er auf den obersten Treffer – vermeintlich der Mautshop der Asfinag. Tatsächlich handelte es sich um eine gefälschte Seite. Wenig später wurde seine Kreditkarte mit fast 1.500 Euro belastet. Zwar ließ Schmid die Karte umgehend sperren, doch ob er das Geld je wiedersieht, ist ungewiss.
Laut Katharina Grasl von der Verbraucherzentrale Bayern stehen die Chancen schlecht: „Wenn eine betrügerische Seite schnell wieder aus dem Netz verschwindet und im Ausland betrieben wird, haben Betroffene oft keine realistische Möglichkeit, ihr Geld zurückzubekommen.“
Fakeshops werden immer professioneller
Das Problem ist nicht neu, aber zunehmend besorgniserregend. Bereits seit dem Sommer 2024 beobachtet die Asfinag einen deutlichen Anstieg solcher betrügerischen Webseiten. Die Fakeshops imitieren dabei täuschend echt die offizielle Website der Asfinag und verwenden Domainnamen wie asfimag.com, asfinag.top oder asfirag.top.
So erkennen Sie echte Angebote
Asfinag-Sprecher Stefan Zangerle rät dringend dazu, nur über die offizielle Website asfinag.at zu buchen. Zudem sollten Kundinnen und Kunden unbedingt auf folgende Merkmale achten:
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Korrekte Preise für Vignetten
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Vollständiges Impressum
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Keine Aufforderung zur Vorabzahlung, bevor der Kauf abgeschlossen ist
Wer bereits bei der Eingabe persönlicher Daten oder Kreditkarteninformationen zur Kasse gebeten wird, sollte skeptisch werden. Oft folgen dann unrechtmäßige Abbuchungen in hoher Summe.
Maßnahmen gegen Online-Betrug
Um die Verbraucher besser zu schützen, hat Asfinag mittlerweile ein spezialisiertes Unternehmen beauftragt, das Fakeshops identifiziert und deren Adressen schnell sperren lässt. Laut Zangerle gehen die gemeldeten Betrugsfälle bereits leicht zurück – was neben den technischen Maßnahmen auch auf eine gestiegene Sensibilisierung durch Medienberichte zurückzuführen sein dürfte.
Franz Schmid jedenfalls zieht persönliche Konsequenzen: In Zukunft wird er sein Mautpickerl wieder an der Tankstelle kaufen – ganz analog, aber sicher.