Nach Monaten der Provokationen, Strafzölle und Drohungen gegenüber traditionellen Partnern steht US-Präsident Donald Trump im eskalierenden Handelskrieg mit China zunehmend isoliert da – und sucht nun überraschend die Unterstützung seiner alten Verbündeten.
Der Konflikt mit China hat sich zugespitzt, nachdem Trump Strafzölle von über 100 % auf chinesische Waren verhängt hat. Peking reagierte prompt mit eigenen Gegenmaßnahmen. Doch bislang zeigt sich Chinas Präsident Xi Jinping unbeeindruckt vom Druck aus Washington.
Die Suche nach Verbündeten – trotz „America First“
Trumps Regierung versucht nun, internationale Unterstützung zu mobilisieren, um gemeinsam gegen Pekings Handelspraktiken vorzugehen – insbesondere gegen eingeschränkten Marktzugang, geistigen Diebstahl und Industriespionage. Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass Länder wie Japan, Südkorea, Indien und Vietnam zu Gesprächen bereit seien. „China ist praktisch umzingelt“, sagte Bessent.
Doch diese Strategie widerspricht Trumps langjähriger Haltung. Seit seiner Rückkehr ins Amt hat er immer wieder gegen traditionelle Allianzen und Partner gewettert – zuletzt bezeichnete er die EU als „wirtschaftsfeindlich gegenüber den USA“ und drohte mit Handelsmaßnahmen gegen Kanada und Mexiko.
Zerstörte Allianzen – selbstverschuldet?
Viele der heutigen Probleme hätte Trump vermeiden können, so Kritiker. Bereits 2017 zog er die USA aus der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zurück, einem Handelsbündnis mit Ländern wie Japan, Australien, Kanada und Mexiko – ohne China. Auch das transatlantische Handelsabkommen mit der EU wurde von ihm gestoppt.
Ob Amerikas Partner heute noch bereit sind, sich auf eine gemeinsame Front mit Trump einzulassen, bleibt fraglich. Jason Furman, ehemaliger Wirtschaftsberater von Präsident Obama, warnt: „Die USA sind derzeit ein unglaublich unzuverlässiger Partner. Es ist unklar, wie wir wieder Vertrauen zurückgewinnen wollen.“