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Mutmaßlicher Anlagebetrug: 230.000 Euro Schaden für Salzburger Pensionisten

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay

Ein schwerer Fall von mutmaßlichem Anlagebetrug beschäftigt derzeit die Salzburger Polizei. Ein älterer Mann aus dem Bundesland verlor durch Überweisungen auf ausländische Konten rund 230.000 Euro. Zwei Tatverdächtige wurden bereits festgenommen.

Der Betrugsfall kam ans Licht, nachdem ein aufmerksamer Bankdirektor die ungewöhnlichen Transaktionen seines Kunden bemerkte und Anzeige bei der Polizei erstattete. Ermittlungen ergaben, dass das Opfer über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholt größere Geldbeträge ins Ausland überwiesen hatte – in der Hoffnung auf hohe Renditen.

Die Täuschung begann bereits vor etwa zwei Jahren: Der Mann war über eine vermeintliche Investmentanzeige in sozialen Netzwerken auf eine Online-Plattform gestoßen. Nach einer ersten Einzahlung von nur 250 Euro erhielt er später einen Anruf von einer unbekannten Person, die ihm mitteilte, sein Guthaben habe sich auf angeblich 180.000 Euro erhöht.

Um sich das Geld auszahlen lassen zu können, wurden angebliche Gebühren, Anwalts- und Steuerkosten verlangt. In der Folge überwies das Opfer in mehreren Etappen hohe Summen auf unterschiedliche Konten im Ausland. Der Betrüger behauptete schließlich, der Kontostand habe sich sogar auf über 300.000 Euro erhöht.

In einem besonders dreisten Schritt soll einer der Täter sogar persönlich an der Wohnadresse des Opfers erschienen sein, um weitere 32.000 Euro in bar entgegenzunehmen.

Die Polizei konnte in Zusammenarbeit mit dem Betroffenen eine fingierte Geldübergabe arrangieren. Zivilbeamte und Einsatzkräfte positionierten sich unauffällig rund um die Wohnung. Als ein mutmaßlicher Täter das „Geld“ abholen wollte, griffen die Ermittler zu und nahmen ihn fest. Ein zweiter Verdächtiger wurde in unmittelbarer Nähe gestellt. Beide wurden in die Justizanstalt Salzburg überstellt.

Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei den Festgenommenen um zwei Männer aus Deutschland. Die Ermittlungen zum Hintergrund und möglichen weiteren Beteiligten laufen.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang eindringlich vor unseriösen Investmentangeboten im Internet. Hohe Gewinne bei minimalem Einsatz seien ein klassisches Lockmittel von Betrügern. Es wird geraten, vor finanziellen Entscheidungen stets Rücksprache mit einer Bank oder einer unabhängigen Beratungsstelle zu halten.

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