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Koalitionsvertrag mit Nebenwirkungen: Sachsen bekommt fast nichts – und das mit Ansage

Arya_W_Putra (CC0), Pixabay

Die neue große Koalition aus CDU und SPD hat ein Versprechen abgegeben: „Wir wollen auch den Osten nicht völlig vergessen.“ Und siehe da – irgendwo auf Seite 97 des 140-seitigen Koalitionsvertrags findet sich tatsächlich das Wort „Sachsen“. Zwischen „Mikroelektronik“ und „Mindestlohn“. Man musste schon mit der Lupe ran.

Mindestlohn: Jetzt endlich auch für Menschen mit ostdeutschem Dialekt

Der Mindestlohn soll auf 15 Euro steigen. Bis 2026. Also genau rechtzeitig, um dann vom nächsten Kabinett wieder eingefroren zu werden. Für etwa 500.000 Sachsen ist das wie ein kleiner Lotto-Gewinn – allerdings einer, bei dem man erst fünf Jahre auf die Auszahlung warten muss. Immerhin: Für ein Döner-Menü reicht’s dann fast wieder. Ohne Getränk, versteht sich.

Chips für Dresden – und diesmal keine aus der Tüte

Dresden darf hoffen. Nicht auf besseres Wetter, aber vielleicht auf ein „Kompetenzzentrum für Chipdesign“. Ort noch offen. Vielleicht kommt’s ja doch wieder nach Bayern – da ist man näher dran an Berlin. Aber: Sachsen wurde im Text immerhin nicht komplett ignoriert. Man hat das Bundesforschungszentrum fürs klimaneutrale Bauen „mit Thüringen zusammen“ zugesagt. Auf gut Deutsch: „Vielleicht kriegt ihr die Fenster, die anderen die Wände.“

Ostdeutsche in Führungspositionen: Quoten-Mike aus Zwickau kommt!

Ein echtes Highlight ist das Bekenntnis zur Förderung von Ostdeutschen in Führungspositionen. Das Ziel: Ostdeutsche sollen nicht nur den Müll rausbringen, sondern endlich auch das Licht anmachen dürfen. Es wird versprochen, das Bundeskonzept zur „Ost-Quote“ fortzuführen. Die Umsetzung? „Konsequent“ – also so wie bei der Digitalisierung: langsam, unverständlich und mit Faxgerät.

Der Ostbeauftragte bleibt erhalten, wird aber degradiert: Vom Kanzleramt direkt ins Finanzministerium. Dort darf er nun Excel-Tabellen nach ostdeutscher Beteiligung durchsuchen – eine Karriere wie aus einem motivierenden Bewerbungsratgeber: „Wie Sie mit weniger Einfluss mehr Verantwortung bekommen.“

Apotheken auf dem Land: Notdienst-Held:innen bekommen Bonbon extra

Ländliche Apotheken in Sachsen sollen endlich für ihre zahlreichen Nachtschichten belohnt werden. Wahrscheinlich mit einem Gutschein für ein Gummibärchenpaket und einem feierlichen „Danke schön“ per PDF. Immerhin: Ihre Einsätze werden „gesondert vergütet“. Also anders als bisher – vermutlich mit Schokolade statt Applaus.

Milliarde für Sachsen – irgendwo zwischen Hoffnung und PowerPoint

SPD-Mann Holger Mann spricht von rund einer Milliarde Euro Investitionen für Sachsen. In einer PowerPoint-Präsentation soll diese Summe sogar schon als Comic-Grafik mit Eurozeichen und Konfetti dargestellt worden sein. Wahrscheinlich werden die Gelder zwischen 2027 und dem Sanktnimmerleinstag fließen – sofern vorher niemand das Budget für die „Digitale Eichhörnchenstrategie“ in Berlin braucht.

Fazit: Sachsen, sei dankbar – du wurdest erwähnt

Der Koalitionsvertrag ist für Sachsen wie ein Überraschungsei: Man weiß nicht genau, was drin ist, aber es ist auf jeden Fall zu viel Verpackung. Ein bisschen Hoffnung, ein bisschen heiße Luft – und am Ende freut man sich trotzdem, wenn überhaupt jemand an einen denkt.

Nächste Schritte:

  1. Standort für das Chipzentrum auswürfeln.

  2. Mindestlohn auf Motivationskalender drucken.

  3. Ostdeutsche in Chefetagen einbauen – symbolisch erstmal als Wandposter.

📝 Und irgendwo sitzt ein Sachse auf seiner Parkbank, blättert durch den Koalitionsvertrag, seufzt und sagt: „Nu, wenigstens hamse uns diesmal nich verjessen.“

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