Saubere Bahnhöfe – eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Doch für viele Bahnreisende ist genau das oft nicht der Fall. Zu dreckig, zu unordentlich, zu ungepflegt – so lautet häufig das Urteil von Fahrgästen über Bahnhöfe in Deutschland.
Die Deutsche Bahn will nun gegensteuern und startet einen groß angelegten Frühjahrsputz: In den kommenden zehn Wochen sollen rund 700 Bahnhöfe bundesweit gründlich gereinigt werden. Bahnsteige, Treppen, Unterführungen, Sitzmöbel, Vitrinen und sogar Tunnel sollen dabei von Schmutz, Graffitis und festgeklebten Kaugummis befreit werden.
„Unsere Umfragen zeigen ganz klar: Wo es sauber und gepflegt ist, fühlen sich unsere Fahrgäste wohler und steigen lieber in den Zug“, betont Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe bei der DB-Tochter InfraGo.
Die Bahn sieht den groß angelegten Putz-Einsatz als wichtigen Baustein für mehr Aufenthaltsqualität und Kundenzufriedenheit. Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage: Warum muss es eigentlich einen speziellen Frühjahrsputz geben? Sollte Sauberkeit an Bahnhöfen nicht das ganze Jahr über selbstverständlich sein?
Die Bahn verweist auf den alltäglichen Verschmutzungsdruck – durch viele Reisende, Vandalismus und Umwelteinflüsse. Doch auch der Appell an alle Fahrgäste bleibt bestehen: Wer seinen Müll ordentlich entsorgt und Rücksicht nimmt, trägt selbst zu einem angenehmeren Umfeld bei.
Ob der Frühjahrsputz langfristig Wirkung zeigt, wird sich also erst in den kommenden Wochen zeigen – spätestens dann, wenn wieder mehr Fahrgäste über saubere (oder eben nicht saubere) Bahnhöfe berichten.