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Frühsommer-Wetter in Deutschland – Sonne satt, Trockenheit wächst und „Blutregen“ naht

geralt (CC0), Pixabay

Deutschland steht ein nahezu sommerliches Wochenende bevor – doch die anhaltende Trockenheit wirft bereits ihre Schatten voraus. Während in vielen Regionen Temperaturen von bis zu 25 Grad erwartet werden, spitzt sich die Lage in Flüssen, Seen und Wäldern immer weiter zu.

Vor allem im Westen und Südwesten zeigt sich das Wetter am Wochenende von seiner schönsten Seite: Viel Sonne, kaum Wolken und frühsommerliche Temperaturen laden zu Ausflügen ins Freie ein. Besonders der Samstag könnte nach Einschätzung von ntv-Wetterexperte Martin Pscherer der bislang wärmste Tag des Jahres werden – und damit auch der erste „offizielle Sommertag“ mit Temperaturen über 25 Grad.

Waldbrandgefahr und niedrige Pegelstände nehmen zu

Doch während viele Menschen die Sonne genießen, wächst zugleich die Sorge um die Natur. In einigen Regionen hat die Waldbrandgefahr bereits die zweithöchste Warnstufe erreicht. Böden sind staubtrocken, viele Flüsse und Seen führen deutlich weniger Wasser als üblich.

Besonders drastisch zeigt sich die Lage am Bodensee: Während dort im vergangenen Jahr noch Hochwasser die Schlagzeilen bestimmte, liegt der Pegel aktuell auf einem historischen Tiefstand – so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Auch die Landwirtschaft schlägt Alarm: Bereits jetzt drohen erste Ernteausfälle, die Schifffahrt ist regional eingeschränkt und Allergiker haben aufgrund hoher Birkenpollen-Belastung ebenfalls wenig Freude an dem sonst so freundlichen Wetter.

Wetterumschwung mit „Blutregen“ in Sicht

Doch Rettung naht – zumindest teilweise. Schon in der Nacht zum Sonntag kündigt sich eine Wetterumstellung an. Tiefdruckgebiete vom Atlantik bringen feuchtere Luft nach Deutschland. Erste kräftige Schauer und Gewitter erreichen zunächst den Westen, später auch den Rest des Landes.

Besonders bemerkenswert: Durch die warme Luftströmung aus Nordafrika befindet sich derzeit wieder Saharastaub in der Atmosphäre. Wenn dieser mit Regen zusammen trifft, spricht man vom sogenannten „Blutregen“ – nicht gefährlich, aber sichtbar. Auf Autos, Gartenmöbeln oder Balkonen bleiben dann feine, rötliche Sandablagerungen zurück.

Ein Tipp des Wetterexperten: Den Staub besser nicht trocken abwischen, sondern vorsichtig abspülen, um Lackkratzer zu vermeiden.

Keine Dauer-Nässe, aber dringend benötigter Regen

Auch in der kommenden Woche bleibt das Wetter wechselhaft – eine Mischung aus Sonne, Wolken und immer wieder einzelnen Schauern oder Gewittern. Die erwarteten Regenmengen schwanken je nach Region und Wettermodell: Zwischen 5 und 50 Litern pro Quadratmeter sind vielerorts möglich, vereinzelt sogar bis zu 100 Liter.

Dauerregen ist allerdings nicht zu erwarten. Stattdessen bleibt es insgesamt freundlich mit frühlingshaften Temperaturen.

Beste Aussichten für Süditalien und Griechenland

Wer in den Osterferien kurzfristig verreisen möchte, findet besonders in Süditalien, Griechenland und der Türkei gute Chancen auf Sonne und stabiles Frühlingswetter. Weniger gut sieht es dagegen in Teilen von Norditalien, Südfrankreich und Portugal aus – hier drohen teils kräftige Schauer und Gewitter.

Für Deutschland bleibt das kommende Wochenende vor allem eines: Eine Mischung aus frühsommerlicher Freude und wachsender Sorge um Natur und Umwelt.

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