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Trumps Zollpolitik stürzt Börsen ins Chaos – Märkte taumeln, Rezessionsängste wachsen

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay

Der amerikanische Aktienmarkt hat am Montag einen der volatilsten Handelstage seit der Corona-Pandemie erlebt. Ursache: Präsident Donald Trumps aggressive und unerwartet umfassende Zollpolitik. Während der Dow Jones um 366 Punkte (−0,96 %) fiel, verlor der S&P 500 0,23 %. Nur die technologieorientierte Nasdaq rettete sich mit einem leichten Plus von 0,1 % in den grünen Bereich.

Trump hatte am 2. April einen pauschalen Einfuhrzoll von 10 % auf alle Importe verhängt, der bereits am Wochenende in Kraft trat. Zusätzlich kündigte er Strafzölle von bis zu 34 % gegen China an – und drohte am Montag mit weiteren 50 %, sollten Chinas Vergeltungszölle nicht zurückgenommen werden.

Marktreaktionen und wirtschaftliche Folgen

Die Folge war ein Kursbeben: Alle drei großen US-Indizes liegen nun über 15 % unter ihren Höchstständen. Die Nasdaq befindet sich offiziell im Bärenmarkt, und der S&P 500 rutschte am Montag zeitweise ebenfalls unter diese Schwelle.

Die Märkte schwankten extrem – zunächst tiefrot, dann ein Zwischenhoch nach Gerüchten über eine mögliche Zollpause, bevor das Weiße Haus diese Berichte als „Fake News“ zurückwies. Investoren verloren das Vertrauen, dass Trumps Maßnahmen nur ein kurzfristiger Verhandlungstrick sind. Ökonomen wie Diane Swonk (KPMG) warnen: Sollte die Regierung ihre Politik nicht rasch revidieren, drohe schon im zweiten Quartal eine Rezession.

Globale Auswirkungen und politische Spannungen

Auch die Weltmärkte wurden in Mitleidenschaft gezogen: Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um über 13 %, Japans Nikkei verlor fast 8 %, europäische Märkte brachen um 4–6 % ein. Die EU beriet in Luxemburg über mögliche Gegenmaßnahmen. Parallel kündigten 50 Länder – darunter Japan, Mexiko und Vietnam – Verhandlungen mit der US-Regierung an.

Trump bleibt jedoch unnachgiebig. In mehreren Social-Media-Posts forderte er die Amerikaner auf, „stark, mutig und geduldig“ zu sein und versprach langfristige wirtschaftliche Vorteile. „Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen“, sagte er am Sonntag auf dem Rückflug aus Florida.

Wirtschaftsexperten warnen

Trotz Trumps Durchhalteparolen mehren sich mahnende Stimmen:

  • Jamie Dimon (JP Morgan): „Die Zölle könnten die Inflation steigern und eine Rezession auslösen.“

  • Larry Fink (BlackRock): „Die Wirtschaft schwächt sich bereits ab.“

  • Steve Blitz (Global Data): „Die Gefahr einer sehr schnellen Rezession ist hoch.“

Selbst Trump-nahe Investoren wie Hedgefonds-Manager Bill Ackman und Barstool-Gründer Dave Portnoy fordern mittlerweile ein Umdenken – auch wenn sie weiter zu ihm stehen. Portnoy sprach am Montag von einem „orange Monday“ und gestand hohe persönliche Verluste an der Börse.

Zukunft ungewiss – Anleger in Alarmbereitschaft

Die Sorge vor anhaltender Marktvolatilität und einer globalen Rezession dominiert die Gespräche in Washington und an der Wall Street. Trotz der Turbulenzen zeigt sich Trump entschlossen: Er sieht in den Zöllen ein Mittel, um Amerikas industrielle Basis neu zu stärken und „das System neu zu justieren“.

Ob sich diese Strategie als klug oder als riskanter Irrweg erweist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Ökonomen raten bis dahin zur Vorsicht – und fordern zunehmend auch den Kongress auf, Trumps Befugnisse zur einseitigen Verhängung von Zöllen zu beschränken.

Fazit: Trumps Handelskrieg ist voll entbrannt – mit dramatischen Folgen für Märkte, Unternehmen und Verbraucher weltweit.

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