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Trump trifft Netanyahu – Handelskrieg eskaliert und erschüttert Finanzmärkte

LisetteBrodey (CC0), Pixabay

Am Montag, dem 7. April 2025, kam es in Washington zu einem politisch und wirtschaftlich aufgeladenen Gipfeltreffen: US-Präsident Donald Trump empfing den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu im Weißen Haus. Im Fokus des Treffens standen die jüngst verhängten Zölle, die weltweite Märkte verunsichern, sowie die anhaltende Krise im Gazastreifen. Gleichzeitig spitzte sich die globale Handelspolitik der USA zu, insbesondere im Konflikt mit China.

Trump nutzte das Treffen, um seine kompromisslose Haltung in der Zollpolitik zu bekräftigen. Er drohte China mit zusätzlichen 50 % Importzöllen, sollten die chinesischen Gegenzölle nicht bis Dienstag zurückgenommen werden. Bereits zuvor hatte die US-Regierung auf praktisch alle Importe hohe Zölle erhoben – darunter auch auf israelische Waren in Höhe von 17 %. Netanyahu zeigte sich trotz dieser Maßnahme kooperativ und kündigte an, dass Israel Handelsbarrieren gegenüber den USA „schnell beseitigen“ werde.

In Asien kam es währenddessen zu einem leichten Aufschwung an den Börsen, nachdem der japanische Premierminister Shigeru Ishiba ein Telefongespräch mit Trump führte. Ishiba äußerte dabei deutliche Kritik an den US-Zöllen, warnte vor negativen Folgen für japanische Investitionen in den USA und rief zu gemeinsamen wirtschaftlichen Lösungen auf. Daraufhin kündigte US-Finanzminister Scott Bessent an, zusammen mit dem US-Handelsbeauftragten Verhandlungen mit Japan aufzunehmen – im Sinne einer „neuen goldenen Ära des Welthandels“, wie Trump es formulierte.

Währenddessen gerieten die US-Finanzmärkte erneut stark unter Druck: Der Dow Jones fiel um 349 Punkte, der S&P 500 um 0,23 %. Die Nervosität der Anleger spiegelte sich im VIX-Index wider, der ein Niveau wie zuletzt während der Corona-Pandemie erreichte. Auch in Mexiko, Kanada und Südkorea wuchs die Besorgnis über wirtschaftliche Folgen der US-Zölle. In Toluca stoppte der Autokonzern Stellantis die Produktion, tausende Arbeitsplätze stehen dort auf dem Spiel.

Ein weiterer Höhepunkt war ein Urteil des Obersten US-Gerichts, das Trump gestattete, vorläufig das „Alien Enemies Act“ anzuwenden. Damit kann seine Regierung mutmaßliche Bandenmitglieder schneller abschieben – ein umstrittener Schritt, der von den liberalen Richter*innen abgelehnt wurde, aber Trumps innenpolitische Agenda stärkt.

Darüber hinaus kündigte Trump direkte Gespräche mit dem Iran über das Atomprogramm an, was von Teheran allerdings als „psychologische Operation“ bezeichnet wurde. Die Möglichkeit echter Fortschritte bleibt ungewiss, zumal Trumps Haltung gegenüber Gaza weiterhin für internationale Spannungen sorgt. Er schlug erneut vor, das Gebiet unter US-Verwaltung zu stellen – ein Vorschlag, den Kritiker als völkerrechtswidrig bezeichnen.

Insgesamt zeigt sich: Trumps Politik basiert auf maximalem Druck – wirtschaftlich, diplomatisch und sicherheitspolitisch. Doch ob diese Strategie langfristig zu neuen Handelsverträgen oder internationaler Stabilität führt, bleibt fraglich. Vorerst dominiert Unsicherheit – an den Märkten wie in der Weltpolitik.

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