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Solider Betrieb mit gedämpftem Ergebnis: Jahresabschluss 2023 der Lacuna Windpark Zedtwitz GmbH & Co. KG aus Anlegersicht kritisch analysiert
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Solider Betrieb mit gedämpftem Ergebnis: Jahresabschluss 2023 der Lacuna Windpark Zedtwitz GmbH & Co. KG aus Anlegersicht kritisch analysiert

geralt (CC0), Pixabay

Die Lacuna Windpark Zedtwitz GmbH & Co. KG hat im Geschäftsjahr 2023 eine insgesamt solide Entwicklung genommen, auch wenn die Ergebnisse gegenüber dem außergewöhnlich starken Vorjahr deutlich schwächer ausfielen. Für Anleger zeigt sich ein differenziertes Bild: Der Jahresüberschuss lag bei rund 489 T€, was einem Rückgang von knapp 52 % im Vergleich zu 2022 entspricht. Dennoch wurde damit die prospektierte Einspeisemenge um 3,2 % übertroffen und ein stabil positives Ergebnis erzielt. Die im Jahr 2023 ausgezahlte Ausschüttung in Höhe von 444.600 € entspricht 9 % des Kommanditkapitals und liegt damit im Zielkorridor.

Die Stromeinspeisung betrug 26,3 GWh (Vorjahr: 21,7 GWh), was auf ein gutes Windjahr und eine hohe technische Verfügbarkeit von 99,3 % zurückzuführen ist – ein Wert, der über dem vom Hersteller garantierten Mindestniveau liegt. Der durchschnittliche Vergütungssatz lag bei 9,46 ct/kWh und damit über dem prospektierten Wert von 9,13 ct/kWh, wenngleich deutlich unter dem Vorjahreswert, was auf das Auslaufen der Fixpreisvereinbarung und den Rückgang der Marktpreise zurückzuführen ist.

Die Ertragslage ist trotz Rückgang stabil: Das Betriebsergebnis reduzierte sich von rund 1,5 Mio. € auf 852 T€, was vor allem auf niedrigere Stromerlöse zurückzuführen ist. Gleichzeitig blieben die Aufwendungen weitgehend stabil – die wichtigsten Posten wie Wartung (195 T€), Betriebsführung (80 T€) und Pachten (98 T€) zeigen keine auffälligen Abweichungen. Die Zinsaufwendungen sanken leicht auf 296 T€, was angesichts der planmäßigen Tilgung der Darlehen positiv zu bewerten ist.

Die Finanz- und Vermögenslage zeigt ebenfalls ein gesundes Bild. Die Bilanzsumme sank um rund 1,16 Mio. € auf 13,16 Mio. €, hauptsächlich bedingt durch planmäßige Abschreibungen und Darlehenstilgungen. Die Kreditverbindlichkeiten reduzierten sich um 1,1 Mio. € auf 7,85 Mio. €, was ein Zeichen für eine konsequente Entschuldungspolitik ist. Parallel stieg die Eigenkapitalquote auf 36,0 % (Vorjahr: 32,8 %), was die finanzielle Stabilität des Windparks erhöht. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Jahresende auf 1,36 Mio. €, darunter 828 T€ auf zweckgebundenen Reservekonten.

Aus Sicht der Risiken bleibt das Windaufkommen der zentrale Unsicherheitsfaktor. Gleichzeitig ergeben sich Chancen aus einem potenziellen Weiterbetrieb nach dem EEG-Förderzeitraum oder durch Direktvermarktung an Großverbraucher. Technisch gesehen bestehen Restunsicherheiten hinsichtlich der Wartung nach Ablauf des derzeitigen Vollwartungsvertrags mit ENERCON, wobei jedoch Synergieeffekte durch Betreiberbündel bestehen. Die Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung (BNK) wurde wie gesetzlich gefordert umgesetzt, was die technische Compliance des Parks unterstreicht.

Insgesamt zeigt sich aus Sicht von Anlegern ein solides, aber nicht spektakuläres Ergebnisjahr. Der Rückgang des Jahresüberschusses ist angesichts des außergewöhnlichen Vorjahres nachvollziehbar und stellt keine strukturelle Schwäche dar. Positiv hervorzuheben sind die übertroffene Einspeiseprognose, die planmäßige Entschuldung, die stabile Ausschüttung sowie die hohe technische Verfügbarkeit. Risiken bestehen – wie in allen Windprojekten – insbesondere bei Marktpreisschwankungen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Die wirtschaftliche Basis für weitere ordentliche Ausschüttungen scheint jedoch gegeben, sofern das Windaufkommen nicht signifikant unterdurchschnittlich verläuft.

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