Dark Mode Light Mode

Proteste an Tesla-Standorten

juliandipietrantonio (CC0), Pixabay

In den USA kommt es erneut zu Protesten an über 60 Tesla-Standorten – als Teil der wachsenden Unzufriedenheit mit Elon Musks Rolle bei der Regierungsbehörde DOGE (Department of Government Efficiency). Am Wochenende versammelten sich Demonstrierende unter dem Banner der Bewegung Tesla Takedown, um gegen die Sparmaßnahmen der Behörde zu demonstrieren, die zahlreiche Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst bedrohen.

DOGE, ursprünglich unter der Regierung von Präsident Donald Trump gegründet, hat laut eigenen Angaben durch Vertragskürzungen und Stellenabbau 140 Milliarden Dollar eingespart – eine Zahl, die bislang nicht unabhängig bestätigt wurde. Elon Musk wurde gemeinsam mit Unternehmer Vivek Ramaswamy als Co-Leiter eingesetzt, wobei Ramaswamy jedoch frühzeitig ausstieg. Nun deuten Aussagen von Trump darauf hin, dass auch Musks Zeit bei DOGE bald enden könnte – möglicherweise schon im Mai oder Juni 2025, wenn seine 130 Tage als „special government employee“ ablaufen.

Die Proteste richten sich nicht nur gegen die Regierung, sondern direkt gegen Musk. Aktivistinnen wie Madeline Gupta äußerten gegenüber CNN ihre Sorge, dass Musk als nicht gewählter Beamter erheblichen Einfluss auf demokratische Strukturen habe. Viele Demonstrierende fordern Konsumenten dazu auf, ihre Tesla-Aktien zu verkaufen oder ihre Fahrzeuge loszuwerden, um Musk wirtschaftlich unter Druck zu setzen.

Musk behauptete auf seiner Plattform X, dass die Proteste bezahlt seien – ein Vorwurf, den viele vor Ort entschieden zurückweisen. Laut den Organisatoren des Tesla Takedown sei dies ein Ablenkungsmanöver, um von der wachsenden Unbeliebtheit Musks und DOGEs abzulenken.

Gleichzeitig leidet Tesla wirtschaftlich unter der aktuellen Lage: Die Aktie verlor seit Dezember 2024 über 50 % an Wert, nachdem die Verkaufszahlen im ersten Quartal 2025 um 13 % eingebrochen waren – der größte Rückgang in der Firmengeschichte.

Trotz aller Kritik betont Musk in Interviews, dass seine Rolle in der Regierung für ihn eher nachteilig sei. Tesla, SpaceX und X würden unter seiner Abwesenheit leiden. Dennoch könnte ein Rückzug aus DOGE für Musk ein strategischer Schritt zurück in die Privatwirtschaft sein – mit der Möglichkeit, sich vom Ergebnis der DOGE-Politik zu distanzieren.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Rattenplage in Birmingham: Müllstreik bringt zweitgrößte britische Stadt an ihre Grenzen

Next Post

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev zur europaweiten Bargeld-Betrugsmasche: „Was hier passiert, ist emotionales Hacking im echten Leben“