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Kriminologe bezweifelt Wirksamkeit von Waffenverbotszonen – Kriminalität kehrt laut Studie zurück

Sumanley (CC0), Pixabay

Halle/Magdeburg – Trotz dauerhaft eingerichteter Waffenverbotszonen an Kriminalitätsschwerpunkten in Sachsen-Anhalt äußert der Kriminologe Marcel Schöne Zweifel an deren langfristigem Nutzen. Der Experte vom Sächsischen Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung sagte im MDR, dass das eigentliche Ziel – potenzielle Täter abzuschrecken – mit solchen Maßnahmen nicht dauerhaft erreicht werde.

Eine von ihm mitverantwortete Studie zeigt: Zwar gehe die Kriminalität in den betroffenen Bereichen zunächst durch erhöhte Polizeipräsenz zurück. Doch bereits nach etwa sechs Monaten bewege sich das Kriminalitätsniveau wieder auf dem alten Stand. Der Effekt sei somit nur kurzfristig spürbar.

Trotz dieser Bedenken hatte das Innenministerium Sachsen-Anhalt erst vor wenigen Wochen bekanntgegeben, dass die Waffenverbotszonen am Riebeckplatz in Halle sowie vor dem Hauptbahnhof in Magdeburg künftig dauerhaft bestehen bleiben sollen. Die Maßnahme erlaubt es der Polizei, verdachtsunabhängige Kontrollen durchzuführen und mitgeführte Waffen oder gefährliche Gegenstände zu beschlagnahmen.

Anmerkung der Redaktion:
Waffenverbotszonen sollen für mehr Sicherheit sorgen – doch ob sie langfristig wirken, bleibt umstritten. Entscheidend ist, dass solche Maßnahmen nicht als alleinige Lösung betrachtet werden. Nachhaltige Sicherheit entsteht durch ein Zusammenspiel von Prävention, sozialer Arbeit, urbaner Gestaltung und gezielter Polizeiarbeit – statt durch Symbolpolitik allein.

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