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TikTok-Übernahme in den USA vorerst gestoppt – China reagiert auf neue Trump-Zölle

8268513 (CC0), Pixabay

Ein bereits weitgehend ausgehandelter Deal zur Abspaltung der US-Geschäfte von TikTok wurde laut Reuters auf Eis gelegt. Grund ist Chinas Widerstand nach der Ankündigung neuer US-Zölle durch Präsident Donald Trump.

Der geplante Deal sah vor, dass TikToks US-Aktivitäten in ein neues amerikanisches Unternehmen überführt werden – mit Mehrheitsbeteiligung durch US-Investoren, während der chinesische Mutterkonzern ByteDance weniger als 20 % der Anteile behalten sollte. Die Vereinbarung wurde bereits von Investoren, ByteDance sowie der US-Regierung grundsätzlich genehmigt.

Doch nach Trumps Ankündigung, die Einfuhrzölle auf chinesische Produkte um 34 % auf insgesamt 54 % zu erhöhen, erklärte China, dass es einem solchen Deal unter diesen Bedingungen nicht zustimmen werde. Die chinesische Regierung reagierte mit eigenen Gegenzöllen, was die diplomatischen Spannungen weiter verschärfte.

Präsident Trump verlängerte daraufhin die Frist für ByteDance um weitere 75 Tage, um eine Übernahme durch nicht-chinesische Investoren abzuschließen. Ursprünglich sollte TikTok in den USA ab Januar 2025 verboten werden, sollte kein Verkauf stattfinden – gemäß einem Gesetz aus dem Jahr 2024.

„Der Deal braucht noch Zeit, um alle Genehmigungen abzuschließen“, erklärte Trump auf Social Media. „Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit China, auch wenn sie über unsere Gegenzölle nicht gerade erfreut sind.“

Die mögliche Übernahme von TikTok durch US-Unternehmen sorgt bereits seit Monaten für Schlagzeilen. Unter den Interessenten befinden sich Medienberichten zufolge unter anderem Amazon, der Finanzinvestor Blackstone sowie Tim Stokely, Gründer der Plattform OnlyFans.

TikTok zählt aktuell 170 Millionen Nutzer*innen in den USA und steht im Zentrum geopolitischer Spannungen zwischen Washington und Peking. Kritiker werfen ByteDance vor, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weiterzugeben – ein Vorwurf, den das Unternehmen zurückweist.

Ob der Verkauf von TikTok an US-Investoren trotz der Handelskonflikte noch gelingt, bleibt ungewiss. Analysten sehen in der Entwicklung ein weiteres Beispiel dafür, wie Handels- und Technologiepolitik zunehmend miteinander verknüpft werden.

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