In der laufenden Debatte um eine Neuausrichtung der Wehrpflicht spricht sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge für eine geschlechtergerechte Lösung aus. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung betonte sie, dass gesellschaftliche Aufgaben grundsätzlich gleichberechtigt verteilt werden müssten – und das gelte auch für den Wehrdienst.
Dröge unterstützt in Teilen das von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorgestellte Modell, das vorsieht, künftig allen jungen Menschen einen Fragebogen zur Bereitschaft für eine Musterung zuzusenden. Während bislang nur Männer zur Rückmeldung verpflichtet wären, könne sich Dröge eine solche Verpflichtung auch für Frauen vorstellen.
„Wenn wir über gesamtgesellschaftliche Verantwortung sprechen, dann müssen wir das auch konsequent zu Ende denken“, so Dröge. Die Grünen-Politikerin plädiert dafür, Pflichtdienste – ob im militärischen oder zivilen Bereich – geschlechterunabhängig zu gestalten und in ein modernes Konzept der sozialen Teilhabe und Sicherheit zu integrieren.
Der Vorstoß dürfte die Debatte weiter anheizen: Während einige eine Rückkehr zur Wehrpflicht als notwendig für die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands sehen, warnen andere vor einem Rückschritt in der Freiwilligkeit. Dröges Position deutet an, dass auch linke Parteien bereit sind, über verpflichtende gesellschaftliche Dienste für alle nachzudenken – unter dem Vorzeichen der Gleichstellung.