Die frühere Berliner Arbeits- und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci ist wegen Käuflichkeit im Amt vom Landgericht Berlin zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden. Damit endet ein aufsehenerregender Korruptionsprozess, der das Vertrauen in politische Integrität erschütterte.
Nach Überzeugung des Gerichts hatte sich Kalayci während ihrer Amtszeit von einer PR-Agentur ihre private Hochzeitsfeier ausrichten lassen – und das nicht ohne Gegenleistung. Im Gegenzug erhielt die Agentur einen lukrativen Auftrag aus dem Verantwortungsbereich der Senatorin. Damit, so die Richter, habe sie ihre Amtspflichten verletzt und persönliche Vorteile aus ihrer Position gezogen.
Das Urteil sieht eine Freiheitsstrafe auf Bewährung vor – die Politikerin bleibt damit auf freiem Fuß, muss sich jedoch künftig bewähren und mit möglichen weiteren Auflagen rechnen.
Der Fall hat auch politische Wellen geschlagen. Kalayci, lange Zeit ein bekanntes Gesicht in der Berliner SPD, war bereits zuvor in die Kritik geraten, nun folgt mit dem Richterspruch ein juristischer Schlusspunkt – zumindest vorerst.
Das Urteil wirft erneut ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit von Transparenz und klaren ethischen Standards im politischen Betrieb. Die Justiz hat ein deutliches Signal gesetzt: Amtsmissbrauch bleibt kein Kavaliersdelikt – auch nicht auf Landesebene.