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Jahre später vor Gericht – Prozess nach tragischem Flugzeugabsturz von 2004 beginnt

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Mehr als zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit ein Ferienflug vor der ägyptischen Küste in einer Katastrophe endete – doch das juristische Nachspiel beginnt erst jetzt. Der damalige Chef der ägyptischen Fluggesellschaft Flash Airlines muss sich in Paris wegen fahrlässiger Tötung verantworten. 148 Menschen kamen am 3. Januar 2004 ums Leben, als die Maschine kurz nach dem Start aus dem Badeort Scharm el-Scheich ins Rote Meer stürzte. Es war eines der schwersten Flugunglücke mit französischen Opfern der vergangenen Jahrzehnte.

Die französische Justiz wirft dem ehemaligen Airline-Chef vor allem schwere Versäumnisse in der Pilotenausbildung vor – ein Vorwurf, der in den Jahren nach dem Unglück immer wieder diskutiert, aber nie strafrechtlich verfolgt worden war. Flash Airlines stellte nur wenige Monate nach dem Absturz den Betrieb ein. Frühere Ermittlungen hatten 2017 ergeben, dass ein Pilotenfehler als einzige plausible Ursache für das Unglück angesehen wurde. Dennoch kommt nun Bewegung in den Fall, der für viele Hinterbliebene nie abgeschlossen war.

Der Prozess ist nicht nur ein juristischer Akt – er ist auch ein Schritt hin zu späten Antworten und vielleicht ein wenig Gerechtigkeit für die Familien der Opfer, die über zwei Jahrzehnte lang auf eine Aufarbeitung warteten. Die Anklage könnte auch ein Signal an die internationale Luftfahrtbranche senden, wie wichtig Sicherheitsstandards, Ausbildung und Verantwortungsübernahme sind – selbst Jahrzehnte nach einem Vorfall.

Während in Paris der Prozess vorbereitet wird, bleibt die Erinnerung an das tragische Unglück lebendig – und mit ihr die Hoffnung, dass die Wahrheit, so spät sie auch kommen mag, nicht länger untergeht.

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