Ein gewaltiger Frühjahrssturm hat am Mittwoch große Teile der zentralen USA heimgesucht – mit Tornados, orkanartigen Böen, starkem Hagel, Stromausfällen und einer Regenmenge, wie sie laut Meteorologen „einmal in einer Generation“ auftritt. Millionen Menschen befinden sich im Krisenmodus.
Tornadowarnungen, Flutgefahr, Stromausfälle – ein Katastrophenmix
Die National Weather Service (NWS) und das Storm Prediction Center warnten vor gefährlichen Wetterbedingungen in einem riesigen Gebiet, das sich von Nordtexas bis zu den Großen Seen erstreckt. Betroffen sind unter anderem die Bundesstaaten Oklahoma, Arkansas, Kansas, Missouri, Illinois, Kentucky und Tennessee.
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Tornadowarnungen wurden aktiv ausgesprochen. In Missouri wurde ein Tornado bestätigt, der mit 80 km/h über die Stadt Adrian zog.
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In Owasso, Oklahoma hinterließ ein mutmaßlicher Tornado eine 18 Kilometer lange Spur der Verwüstung – Dächer wurden abgerissen, Bäume entwurzelt, Stromleitungen beschädigt.
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In Kentucky rief Gouverneur Andy Beshear den Notstand aus: „Das ist eine der schwerwiegendsten Wetterlagen, die ich je gesehen habe.“
„Einmal-in-100-Jahren“-Regenmengen erwartet
Vor allem die Regionen entlang des Ohio Rivers zwischen Kentucky und Illinois drohen von massiven Überschwemmungen betroffen zu sein. In Teilen von Tennessee, Kentucky und Missouri werden Niederschläge von bis zu 38 Zentimetern (15 Zoll) bis zum Wochenende erwartet.
„Dies ist kein Routineereignis“, so der Wetterdienst in Memphis, Tennessee. „Es ist selten, extrem und potenziell verheerend.“
Die erwarteten Regenmengen entsprechen laut Wetterdienst einem Ereignis, das statistisch nur alle 25 bis 100 Jahre vorkommt.
Flughäfen lahmgelegt, Schulen geschlossen, Stromausfälle steigen
Der Sturm hat bereits massive Auswirkungen auf das tägliche Leben:
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Am Flughafen Chicago O’Hare wurden über 120 Flüge gestrichen, mehr als 500 waren verspätet. In Dallas kam es zu einem temporären Startverbot.
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Mehr als 135.000 Haushalte in Michigan waren ohne Strom – der Bundesstaat leidet noch immer unter den Folgen eines früheren Sturms. Auch in Wisconsin, Missouri, Indiana, Oklahoma, Arkansas, Illinois und Louisiana kam es zu zehntausenden Stromausfällen.
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In mehreren Bundesstaaten, darunter Minnesota, Wisconsin und North Dakota, wurden Schulen wegen starkem Schneefall und Glätte geschlossen oder auf Online-Unterricht umgestellt. Bis zu 20 Zentimeter Neuschnee werden erwartet.
Wie geht es weiter?
Die schwersten Regenfälle und Unwetter sollen sich in den nächsten Tagen über den mittleren Süden der USA entladen. Besonders kritisch wird es entlang großer Flüsse wie dem Ohio, Wabash, White, St. Francis, Kentucky und Tennessee River, die rasant über die Ufer treten könnten.
Die Meteorologen warnen eindringlich vor Sturzfluten und Flussüberschwemmungen, insbesondere in Regionen nördlich der Interstate 40.
Fazit: Lebensbedrohliches Unwetterereignis – Millionen Menschen in Alarmbereitschaft
Die USA erleben derzeit eine der gefährlichsten Wetterlagen der vergangenen Jahre. Behörden appellieren an die Bevölkerung, Notfallpläne zu aktivieren, Vorräte bereitzuhalten und Wetterwarnungen genau zu verfolgen. In mehreren Bundesstaaten wird die Lage voraussichtlich bis zum Wochenende kritisch bleiben.