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Wisconsin: Supreme-Court-Wahl wird politischer Stimmungstest – Musk, Trump und Millionen im Spiel

geralt (CC0), Pixabay

Am Dienstag entscheiden die Wähler in Wisconsin über einen Sitz am Obersten Gerichtshof des Bundesstaates – und damit über die ideologische Ausrichtung des Gerichts. Die Wahl zwischen dem konservativen Kandidaten Brad Schimel und der liberalen Richterin Susan Crawford wird nicht nur im Bundesstaat aufmerksam verfolgt, sondern hat landesweit politische Bedeutung.

Mehr als nur eine Richterwahl

Die Entscheidung könnte den Ausschlag darüber geben, ob der Oberste Gerichtshof in Wisconsin künftig eine konservative oder liberale Mehrheit hat (4:3). Themen wie Abtreibung, Wahlkreiszuschnitte (Redistricting) und politische Kontrolle im Bundesstaat stehen dabei auf dem Spiel.

Da der demokratische Gouverneur auf eine republikanische Legislative trifft, kommt dem Gericht eine Schlüsselrolle in der politischen Entscheidungsfindung zu.

Millioneninvestitionen – Musk vorne dabei

Die Wahl ist bereits jetzt die teuerste Gerichts-Wahl in der US-Geschichte. Vor allem Elon Musk hat tief in die Tasche gegriffen: Über 20 Millionen Dollar flossen in Schimels Wahlkampf – teils über direkte Spenden, teils über Aktionen wie Bargeld für Unterschriften gegen „aktivistische Richter“. Auch Trumps Unterstützung für Schimel ist öffentlich.

Auf der Gegenseite erhält Crawford Unterstützung u.a. von Demokratenspender George Soros sowie prominenten Politikern wie dem Gouverneur von Minnesota, Tim Walz.

Kein klarer Favorit

Umfragen zeigen kein eindeutiges Bild: Laut einer Erhebung von SoCal Strategies liegt Crawford mit 50 % zu 42 % vorn, andere Befragungen zeigen ein engeres Rennen.

Politisches Signal für Trump – oder für die Demokraten?

Die Wahl gilt als erster Stimmungstest nach Trumps Wahlsieg 2024 und könnte als Referendum über seine Politik und den Kurs der Republikaner gewertet werden. Für die Demokraten wäre ein Sieg in Wisconsin ein wichtiges Signal für die Zwischenwahlen 2026 – nicht zuletzt wegen möglicher Einflussnahme auf künftige Wahlkreisgrenzen.

Fazit: Die Wahl ist kleinräumig – die Wirkung aber potenziell national. Und: Sie zeigt erneut, wie Geld, Einfluss und Justiz in den USA längst zu einem hochpolitischen Mix verschmolzen sind.

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