Donald Trump steht mal wieder in den Startlöchern, um Geschichte zu schreiben – zumindest aus seiner Sicht. Am 2. April, dem von ihm selbst ausgerufenen „Liberation Day“, will er die USA mit einem groß angekündigten Zoll-Tsunami „befreien“ – von günstigen Importen, internationalen Handelsbeziehungen und vermutlich auch von ökonomischer Vernunft.
Ein Mann, ein Zoll, ein Chaos
Mit seiner neuesten Mission will Trump – laut eigener Aussage – die glorreichen Zeiten der amerikanischen Industrie wiederbeleben. Der Plan klingt einfach: Wenn andere Länder Zölle auf US-Produkte erheben, dann macht Amerika das jetzt eben auch – und zwar Dollar für Dollar.
Was wie ein Vorschlag aus der 5. Klasse Wirtschaftskunde klingt, könnte für Millionen Amerikaner massive Preissteigerungen bedeuten – und weltweit zu einem Handelskrieg führen, der seinem ersten Namen alle Ehre macht.
Wirtschaft auf der Trump-Rüttelplatte
Ökonomen schlagen längst Alarm: Trumps Zollpolitik hat bereits Trillionen Dollar an Börsenwert vernichtet. Der Dow Jones stürzte allein am Freitag um 700 Punkte ab. Analysten von Goldman Sachs und JPMorgan sehen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA deutlich steigen – auch wegen der zollbefeuerten Inflation.
Denn: Zölle klingen nach Einnahmen – sind aber in Wahrheit versteckte Steuern für Konsumenten. Wer künftig ein Auto, ein Handy oder Medikamente kaufen will, soll bitte „Buy American“ – auch wenn es das Dreifache kostet. Trumps Reaktion darauf?
„I couldn’t care less.“
Wörtlich. Der Präsident in einem Interview:
„Wenn die Preise für ausländische Autos steigen, kaufen die Leute halt amerikanische.“
Der gleiche Mann, der ein Kabinett aus Millionären leitet, zeigt erstaunliche Gleichgültigkeit gegenüber der Realität normaler Haushalte.
Produktion? Nur nicht jetzt.
Trumps Theorie: Firmen werden durch Zölle gezwungen, wieder in den USA zu produzieren.
Die Realität: Solche Umstellungen dauern Jahre – und die wenigsten Unternehmen investieren in Fabriken, wenn die Politik wie ein Würfelspiel funktioniert.
Bis dahin? Höhere Preise, weniger Jobs, stillstehende Bänder.
Zoll-Kollektivstrafe mit politischem Bumerang
Während Trump überlegt, ob er die Zölle wirklich für alle Länder durchzieht – oder nur für ausgewählte „Bösewichte“, brodelt es auch politisch:
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Republikaner fürchten eine Wählerflucht, wenn Benzinpreise, Mieten und Autokosten weiter explodieren.
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In Florida stehen wichtige Sonderwahlen an – bei denen Trumps Zoll-Abenteuer bereits als Risiko für die eigene Partei gilt.
Eine Wette auf Kosten aller
Trump spielt erneut das Spiel „Ich gegen den Rest der Welt“. Seine Argumentation:
„Alle haben uns jahrzehntelang ausgeraubt – jetzt wird zurückverzollt.“
Nur vergisst er dabei: Die Handelswelt ist 2025 keine Westernkulisse mit Gut und Böse, sondern ein global vernetztes System, in dem jede Aktion Folgen hat – auch für den eigenen Geldbeutel.
Fazit auf diebewertung.de:
Der **„Liberation Day“ könnte für viele Amerikaner eher zum „Inflation Day“ werden – und für den Welthandel zum Nervenzusammenbruch. Trumps Zoll-Fantasien sind riskant, unberechenbar und möglicherweise politischer Selbstmord mit Ansage.
Vielleicht wäre ein anderer Name passender:
„Tariffgeddon“ – Made in MAGA.