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Zwischen Substanz und Schatten: Eine Analyse des Jahresabschlusses 2023 der Windpark Elbenrod GmbH & Co. KG

geralt (CC0), Pixabay

Mit einer Bilanzsumme von über 35 Millionen Euro gehört die Windpark Elbenrod GmbH & Co. KG zweifellos zu den größeren Playern unter den projektbasierten Windparkgesellschaften im mittelständischen Bereich. Doch trotz ihrer beachtlichen Größe und eines augenscheinlich positiven Cashflows, gibt der Jahresabschluss 2023 auch Anlass zur kritischen Betrachtung – insbesondere, wenn man als Anleger Wert auf bilanziellen Substanzaufbau und langfristige Ertragskraft legt.

Anlagevermögen hoch, aber Werteverzehr sichtbar

Mit 28,2 Mio. Euro macht das Sachanlagevermögen rund 80 % der Gesamtaktiva aus. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (31,3 Mio. Euro) ist deutlich und lässt sich mit planmäßigen Abschreibungen erklären. Die verwendete lineare Abschreibung über 16 Jahre für Windenergieanlagen entspricht gängiger Praxis und ist betriebswirtschaftlich nachvollziehbar. Gleichwohl führt dieser Werteverzehr zu einem jährlichen Substanzverlust, der sich vor allem in der Passivseite widerspiegelt.

Liquiditätslage solide, aber schrumpfend

Das Umlaufvermögen ist von 4,26 Mio. Euro auf 2,94 Mio. Euro zurückgegangen, wobei der größte Einbruch beim Guthaben bei Kreditinstituten zu verzeichnen ist – von über 3 Mio. Euro auf rund 2,1 Mio. Euro. Trotz des Rückgangs ist die Liquidität insgesamt noch komfortabel, was die Geschäftsleitung auch im Zusammenhang mit ihrer Going-Concern-Argumentation positiv bewertet. Dennoch sollten Investoren beachten, dass diese Abnahme auf Dauer kritisch wird, sofern sie nicht durch operative Überschüsse kompensiert wird.

Keine Eigenkapitalbasis: Ein struktureller Schwachpunkt

Besonders alarmierend für Kapitalgeber: Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt null. Der nicht durch Einlagen gedeckte Verlustanteil der Kommanditisten ist sogar von rund 1,37 Mio. Euro auf über 2 Mio. Euro gestiegen – ein klares Zeichen dafür, dass die Gesellschaft bilanziell überschuldet ist. Dass dennoch unter der Annahme der Unternehmensfortführung bilanziert wurde, begründet sich allein durch die positive Liquiditätslage und die Prognose der Geschäftsführung, dass die gegenwärtigen Verluste ausschließlich aus Abschreibungen resultieren und nicht aus einem operativen Negativgeschäft.

Diese Einschätzung kann sachlich zutreffen, sie erfordert jedoch Vertrauen in die mittelfristige Planung, insbesondere angesichts der Höhe der noch zu tätigenden Rückzahlungen bei langfristigen Verbindlichkeiten.

Hohe Verschuldung, teils besichert

Die Verbindlichkeiten machen mit rund 34,7 Mio. Euro nahezu die gesamte Bilanzsumme aus. Davon entfallen knapp 2,9 Mio. Euro auf kurzfristige, aber rund 31,8 Mio. Euro auf langfristige Verbindlichkeiten. Besonders bedeutsam: Etwa 25,6 Mio. Euro sind durch Verpfändung von Stromerlösen besichert. Das mag aus Gläubigersicht beruhigend sein, signalisiert aus Anlegersicht jedoch, dass ein erheblicher Teil der operativen Einnahmen bereits fest zur Rückführung von Schulden gebunden ist – was Spielräume für Ausschüttungen oder Investitionen stark einschränkt.

Abgrenzungsposten und Pachtverpflichtungen: Weitere Belastungsfaktoren

Mit über 2 Mio. Euro machen die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten einen ungewöhnlich hohen Anteil der Aktiva aus. Sie deuten auf bereits geleistete Ausgaben hin, die zukünftige Perioden betreffen – beispielsweise Versicherungen oder Wartungsvorauszahlungen. Das ist nicht ungewöhnlich, schmälert aber kurzfristig die Bilanzsubstanz.

Zusätzlich bestehen langfristige Pachtverpflichtungen bis 2041, die im Jahr 2023 bereits knapp 485.000 Euro betrugen. Ihre künftige Entwicklung ist abhängig von der Stromproduktion, da die Pacht variabel gestaltet ist – ein Faktor, der bei Ertragsschwankungen schnell zum Risiko werden kann.

Fazit: Solider Cashflow trifft auf bilanziellen Substanzschwund

Für Investoren ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Auf der einen Seite steht ein Windpark mit erheblichem Sachanlagevermögen, einem nach wie vor positiven operativen Cashflow und der Aussicht, dass nach Ablauf der intensivsten Abschreibungsjahre wieder bilanziell positive Ergebnisse möglich werden. Auf der anderen Seite steht eine Gesellschaft ohne Eigenkapital, mit steigenden Verlustvorträgen der Kommanditisten und einer hohen Schuldenlast, die das Unternehmen über viele Jahre hinweg binden wird.

Für renditeorientierte Anleger oder solche mit Fokus auf stabile Ausschüttungen bietet die Windpark Elbenrod GmbH & Co. KG gegenwärtig keine überzeugende Perspektive. Für langfristig orientierte, risikoaffine Investoren mit Vertrauen in die technische Substanz und den nachhaltigen Cashflow könnte das Engagement jedoch Potenzial bieten – unter der Voraussetzung, dass keine unerwarteten operativen Störungen oder Zinserhöhungen die Planung der Geschäftsführung durchkreuzen.

In jedem Fall gilt: Ein Investment in diesen Windpark verlangt einen langen Atem und ein sorgfältiges Monitoring der finanziellen Entwicklung – denn auf Sicht der nächsten Jahre wird sich erst zeigen, ob die geplante wirtschaftliche Erholung auch bilanziell greifbar wird.

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