Die Windkraft Landin GmbH & Co. KG ist eine klassische Projektgesellschaft im Bereich erneuerbare Energien mit klarer Kapitalstruktur und ohne Personal. Der Jahresabschluss 2023 liefert ein durchwachsenes Bild: Die Bilanz bleibt formal stabil, das Eigenkapital wurde gestärkt, die Verbindlichkeiten wurden leicht reduziert. Gleichzeitig zeigen sich operative Belastungen durch fortschreitende Abschreibungen sowie eine abnehmende Liquidität – bei gleichzeitig bestehender Rückbauverpflichtung zum Ende der Laufzeit.
1. Sachanlagenwert sinkt – keine Neuinvestitionen, nur Substanzverzehr
Der Buchwert der Sachanlagen (vermutlich Windkraftanlagen) sank von 3,44 Mio. € im Vorjahr auf 3,13 Mio. € – ein Rückgang um über 300.000 € aufgrund planmäßiger Abschreibungen. Zugänge oder Umbuchungen gab es nicht. Die Sachanlagen verlieren also kontinuierlich an Bilanzwert – ohne erkennbare strategische Erweiterung oder Reinvestition.
Bewertung: Die Gesellschaft lebt von einem fixen technischen Anlagewert, dessen Restnutzungsdauer jährlich abnimmt. Die Zukunftsfähigkeit hängt stark von der Restlaufzeit der Windkraftanlage ab – mit geplantem Rückbau 2034.
2. Eigenkapitalquote leicht verbessert – aber auf niedrigem Niveau
Das Eigenkapital stieg von rund 789.000 € auf ca. 921.000 €, was einer Quote von etwa 24 % der Bilanzsumme entspricht. Das ist grundsätzlich positiv, signalisiert aber zugleich: Rund drei Viertel des Unternehmens sind fremdfinanziert.
Chancen: Die Steigerung des Eigenkapitals deutet auf ein positives Jahresergebnis (nicht beziffert) oder stille Rücklagen hin.
Risiken: Die niedrige Eigenkapitalbasis bleibt anfällig gegenüber operativen Schwankungen – etwa bei Wartungskosten oder Einnahmen aus Stromerzeugung.
3. Verbindlichkeiten rückläufig – Tilgungsfähigkeit gegeben
Die gesamten Verbindlichkeiten sanken von 3,29 Mio. € auf 2,77 Mio. €. Besonders stark wurde kurzfristiges Fremdkapital abgebaut (um rund 486.000 €). Das deutet auf aktive Schuldenreduktion und solide Rückführung bestehender Verpflichtungen hin.
Positiv: Schuldenabbau erhöht den finanziellen Spielraum. Gleichzeitig steigt der Liquiditätsdruck, wenn keine Neufinanzierungen folgen.
4. Rückbauverpflichtung fest eingeplant – 83.548 € bis 2034
Die Gesellschaft weist außerhalb der Bilanz eine Verpflichtung zum Rückbau der Windkraftanlage zum Ende der Betriebszeit aus. Diese Rückstellung ist bilanziell nicht abgebildet, sondern nur im Anhang genannt. Sie beträgt aktuell rund 83.500 € – was aus heutiger Sicht ausreichend kalkuliert erscheint, jedoch Preisdynamiken nicht berücksichtigt.
Anlegersicht: Rückbaukosten sollten jährlich überprüft und ggf. neu bewertet werden. Eine plötzliche Anpassung könnte die Ertragslage spürbar belasten.
5. Keine Mitarbeiter, kein Lagebericht – schlanke Struktur, aber wenig Transparenz
Die Gesellschaft beschäftigt keine Mitarbeiter. Die Verwaltung erfolgt über die Komplementär-GmbH. Es gibt weder ein Lagebild zur wirtschaftlichen Entwicklung noch eine Ergebnisdarstellung im Abschluss. Wichtige Informationen zu Stromverkauf, Erträgen oder Wartungskosten fehlen vollständig.
Fazit: Für Anleger ist die wirtschaftliche Lage nur indirekt einschätzbar. Die stabile Bilanzstruktur ist positiv, doch ohne Informationen zu operativen Erträgen oder wirtschaftlichem Ausblick bleibt die Analyse unvollständig.