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Über 600.000 Euro verloren: Leipzigerin fällt auf professionellen Bitcoin-Betrug herein

EivindPedersen (CC0), Pixabay

Ein erschütternder Fall von Online-Betrug erschüttert derzeit Leipzig: Eine Frau aus der Stadt hat über 600.000 Euro verloren – getäuscht von einer vermeintlich seriösen Krypto-Investmentplattform. Der Fall zeigt, wie raffiniert und glaubwürdig solche Betrugsmaschen mittlerweile aufgebaut sind und wie gefährlich der unregulierte Krypto-Markt für private Anlegerinnen und Anleger werden kann.

Anfangs schien alles seriös

Die Leipzigerin war im Internet auf eine professionell gestaltete Plattform gestoßen, die angeblich lukrative Investitionen in Bitcoin und andere Kryptowährungen anbot. Die Webseite wirkte vertrauenswürdig, mit Hochglanzgrafiken, Marktanalysen und angeblichen Zertifizierungen. Ein angeblicher Finanzberater nahm telefonisch Kontakt auf, sprach fließend Deutsch, war freundlich und wirkte fachlich kompetent.

Zunächst überwies die Frau kleinere Beträge, die sich scheinbar schnell vermehrten. Sie konnte sich sogar geringe Gewinne auszahlen lassen – ein typisches Lockmittel solcher Plattformen, um Vertrauen aufzubauen. Über Wochen hinweg intensivierte sich der Kontakt, begleitet von regelmäßigen „Beratungsgesprächen“ und immer neuen Investitionsangeboten.

Immer mehr investiert – dann war alles weg

Die Plattform versprach hohe Renditen bei überschaubarem Risiko – ein typisches Merkmal unseriöser Angebote. Die Leipzigerin investierte immer größere Summen, insgesamt über 600.000 Euro – teils aus eigenen Mitteln, teils über Kredite.

Als sie versuchte, sich größere Beträge auszahlen zu lassen, wurde sie vertröstet: Es hieß, sie müsse zuerst eine sogenannte „Steuergebühr“ oder „Sicherheitsleistung“ überweisen, um das Kapital freizuschalten. Schließlich brach der Kontakt komplett ab. Die Website war plötzlich offline, die Telefonnummern nicht mehr erreichbar, die E-Mail-Adressen tot.

Ermittlungen laufen – Warnung der Behörden

Die Polizei ermittelt nun in dem Fall. Es besteht der Verdacht, dass ein international agierendes Netzwerk hinter dem Betrug steckt, das gezielt deutschsprachige Anlegerinnen und Anleger ins Visier nimmt. Die Täter nutzen oft gefälschte Webseiten, geklonte Unternehmensauftritte und falsche Identitäten, um Vertrauen zu gewinnen.

Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) sowie Verbraucherschützer warnen seit Langem vor solchen Maschen. Immer wieder tauchen Plattformen auf, die keine Zulassung haben und mit unrealistisch hohen Gewinnen werben.

Experten raten zu besonderer Vorsicht

Verbraucherschützer raten dringend davon ab, bei unbekannten Online-Plattformen Geld zu investieren – insbesondere, wenn schnelle und hohe Gewinne versprochen werden. Seriöse Anbieter sind bei der BaFin registriert und legen ihre Identität sowie Geschäftsbedingungen offen.

Wer Opfer eines solchen Betrugs wird, sollte den Vorfall umgehend zur Anzeige bringen und Beweise wie E-Mails, Überweisungen und Screenshots sichern. Leider sind die Chancen, das investierte Geld zurückzuerhalten, oft gering – umso wichtiger ist es, im Vorfeld wachsam zu sein.

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