Mit klaren Worten hat der neue Regierungschef Grönlands, Jens-Frederik Nielsen, den Übernahmefantasien von US-Präsident Donald Trump einen Riegel vorgeschoben. „Lassen Sie mich das klar sagen: Die USA bekommen Grönland nicht“, schrieb Nielsen unmissverständlich auf Facebook.
Doch Trump, wie gewohnt unbeirrt, legte im NBC-Interview noch einen drauf: „Wir werden Grönland bekommen. Ja, zu 100 Prozent.“ Und weiter: Es gebe „eine gute Möglichkeit“, das auch ohne militärische Gewalt zu schaffen – „aber ausschließen will ich nichts“. Was ein möglicher Kauf an Russland oder den Rest der Welt für ein Signal sende? Trump: „Ist mir egal.“ Kein Kommentar zu territorialem Respekt oder Völkerrecht – dafür große Worte über „internationale Sicherheit“.
Grönlands Antwort: Klare Kante, kühler Kopf
Nielsen bleibt ruhig – aber bestimmt. Er ruft die Bevölkerung zu Gelassenheit auf: „Nicht aus Angst reagieren. Mit Ruhe, Würde und Zusammenhalt.“ Denn für ihn ist klar: „Wir gehören niemand anderem. Wir bestimmen selbst über unsere Zukunft.“ Grönland sei gestern, heute und auch morgen das Land seiner Bewohner – Punkt.
Rückendeckung aus Kopenhagen
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen wird am Mittwoch nach Grönland reisen. Ziel: den Zusammenhalt stärken. Sie lobte den besonnenen Umgang der Grönländer mit dem internationalen Druck und betonte: Diese Situation fordere Einigkeit.
Grönland – strategisch und wirtschaftlich heiß begehrt
Die größte Insel der Welt liegt zu 80 % unter Eis, aber ihre strategische Bedeutung ist enorm: Militärisch relevant für die Arktis, Ziel russischer Interessen, reich an seltenen Erden, die für moderne Technologien gebraucht werden. Und mittendrin: Grönlands Bevölkerung – rund 57.000 Menschen, die nicht zum Verkauf stehen.
Trump will „haben“. Grönland sagt: „Nein.“ Basta.
Die USA mögen sich als Supermacht sehen, doch Grönland ist keine Ware. Und wer glaubt, im 21. Jahrhundert noch Gebiete kaufen zu können, hat das Prinzip der Selbstbestimmung nicht verstanden. Grönland gehört Grönland – und nicht den Großmächten dieser Welt.
Kommentar:
Was Trump hier betreibt, ist keine Außenpolitik – es ist Großmachtromantik mit Allmachtsfantasie. Doch die Arktis ist kein Spielplatz. Und Grönland? Kein Verhandlungschip.