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USA leiten Untersuchung gegen Disney wegen Diversitäts- und Inklusionspolitik ein

barskefranck (CC0), Pixabay

Die US-amerikanische Regulierungsbehörde für Telekommunikation, die Federal Communications Commission (FCC), hat eine Untersuchung gegen den Unterhaltungsriesen Disney und dessen Tochtergesellschaft ABC News eingeleitet. Im Fokus stehen die Diversity-, Equity- und Inclusion-Programme (DEI) des Unternehmens, die laut FCC-Vorsitzendem Brendan Carr möglicherweise nicht mit geltenden Vorschriften übereinstimmen.

Carr hatte Disney am Freitag in einem Schreiben über die Einleitung der Untersuchung informiert. Darin äußerte er Bedenken, dass Disney Diversität „in einer Weise fördere, die nicht mit den staatlichen Vorschriften im Einklang steht“. Ziel sei es, herauszufinden, ob Disney jemals gegen FCC-Richtlinien zur Chancengleichheit am Arbeitsplatz verstoßen habe, insbesondere durch Formen der Diskriminierung unter dem Deckmantel von DEI-Maßnahmen.

Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, man prüfe derzeit das Schreiben und wolle mit der Behörde kooperieren:
„Wir freuen uns auf den Austausch mit der Kommission und darauf, ihre Fragen zu beantworten.“

Die Untersuchung findet vor dem Hintergrund einer breiteren Offensive der Trump-Regierung gegen DEI-Initiativen statt. Diese betrifft nicht nur US-Firmen: Auch französische Unternehmen mit US-Regierungsaufträgen wurden laut Medienberichten von der US-Botschaft in Frankreich aufgefordert, eine entsprechende Executive Order zu unterzeichnen, die DEI-Programme verbietet – unabhängig von Nationalität oder Standort des Unternehmens.

Brendan Carr, seit 2017 Mitglied der FCC und seit November auf Vorschlag von Trump deren Vorsitzender, hat seine Aufsicht über Medienunternehmen zuletzt verstärkt. Neben Disney sind auch NPR, PBS, Verizon, Comcast und deren Medienmarke NBCUniversal ins Visier geraten. Auch Technologiekonzerne wie Apple und Google mussten Informationen über ihre Einflussnahme auf Nachrichten-Rankings offenlegen.

Disney selbst hat Anfang des Jahres Änderungen an seinen DEI-Richtlinien vorgenommen. Dennoch erklärte Carr in seinem Schreiben, dass trotz Rücknahmen „erhebliche Bedenken“ bestünden. Insbesondere wolle man auch Informationen zur Repräsentation von Diversität in Disneys Film- und Serienfiguren prüfen.

Die nun eingeleitete Untersuchung ist nicht der erste politische Konflikt für Disney. So zahlte der Konzern im Vorjahr 15 Millionen US-Dollar zur Beilegung einer Verleumdungsklage von Donald Trump. Anlass war eine falsche Aussage eines ABC-Moderators, Trump sei wegen Vergewaltigung verurteilt worden – tatsächlich wurde er von einer New Yorker Jury wegen „sexuellen Missbrauchs“ haftbar gemacht, was juristisch einen anderen Tatbestand darstellt.

Auch der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, lieferte sich über Jahre einen öffentlichen Streit mit Disney, nachdem der Konzern ein umstrittenes Bildungsgesetz kritisiert hatte, das unter dem Namen „Don’t Say Gay“ bekannt wurde und die Thematisierung von sexueller Orientierung in Schulen stark einschränkt.

Konservative Kreise werfen Disney bereits seit Längerem vor, in seinen Produktionen zu stark auf „woke“ Inhalte zu setzen.

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