Ja, ganz klar denn man es versäumt Bilanzen die zur Hinterlegung fällig wären laut der gesetzlichen Vorschriften dann auch zu hinterlene. Die letzte Bilanz ist noch aus dem Jahre 2021. Die Bilanzen 2022 und 2023 hätten längst hinterlegt werden müssen.
Eine kritisch-fair formulierte Analyse des Jahresabschlusses der KLM Investments GmbH für das Geschäftsjahr 2021. Sie bietet einen sachlichen Blick auf Stärken, Schwächen und Auffälligkeiten, ohne dabei zu spekulieren – aber mit dem Blick eines erfahrenen Finanzanalysten.
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📊 Kurzüberblick:
Kennzahl | 2021 | 2020 | Kommentar |
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Bilanzsumme | 4.075.687 € | 2.631.671 € | +55 % – starkes Wachstum |
Jahresüberschuss | 611.972 € | 124.744 € | +390 % – sehr hoher Ergebnisanstieg |
Eigenkapital | 753.439 € | 141.467 € | Deutlich gestärkt – solide Verbesserung |
Eigenkapitalquote | 18,5 % | 5,4 % | Immer noch niedrig, aber Verbesserung sichtbar |
Verbindlichkeiten | 2.823.956 € | 2.037.865 € | Sehr hoch, absolute Zunahme um 786.000 € |
Vorräte (unfertige Leistungen) | 647.000 € | 0 € | Plötzlicher Anstieg – Hinweis auf Projektaktivität |
Forderungen ggü. verbundenen Unternehmen | 1.022.944 € | 106.190 € | Auffällige Ausweitung, Klumpenrisiko |
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern | 469.378 € | 14.423 € | Stark angestiegen – Bedeutung für Liquidität |
Beschäftigte | 1 | 1 | Operativ sehr schlanke Struktur |
✅ Positive Aspekte:
1. Erheblicher Ergebniszuwachs
Der Jahresüberschuss stieg auf über 600.000 €, was eine beachtliche Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies deutet auf ein profitables Jahr 2021 hin – besonders bemerkenswert in Anbetracht des unternehmerisch schlanken Auftritts (nur 1 Mitarbeiter).
2. Starke Bilanzsummensteigerung
Die Bilanzsumme wuchs um rund 55 % – ein klares Zeichen für Expansion oder Projektzuwachs. Die Zunahme im Anlage- und Umlaufvermögen zeigt, dass aktiv investiert und gearbeitet wurde.
3. Deutlich gestärktes Eigenkapital
Die Eigenkapitalbasis wurde gegenüber dem Vorjahr mehr als verfünffacht. Das erhöht die Bonität, verbessert die Kreditwürdigkeit und ist ein Schritt zu nachhaltigerer Finanzstruktur.
⚠️ Kritische Punkte & Risiken:
1. Niedrige Eigenkapitalquote
Trotz positiver Entwicklung liegt die Eigenkapitalquote bei nur 18,5 %, was in Relation zur Bilanzsumme noch als schwach zu bewerten ist. Dies ist insbesondere riskant in konjunkturell schwierigen Zeiten oder bei Projektausfällen.
2. Starke Abhängigkeit von Fremdkapital
Fast 70 % der Bilanzsumme bestehen aus kurzfristigen Verbindlichkeiten. Fremdfinanzierte Expansion ist nicht per se schlecht – aber die Höhe und Kurzfristigkeit bergen Liquiditätsrisiken. Hinzu kommt: Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern stiegen sprunghaft (von 14.000 € auf 469.000 €) – ein Zeichen möglicher interner Zwischenfinanzierungen oder Nachschüsse.
3. Ungewöhnlich hohe sonstige Rückstellungen (v.a. Zinsen!)
Von den 445.074 € sonstigen Rückstellungen entfallen 430.105 € auf Zinsen – das ist ungewöhnlich hoch. Möglicherweise hängen diese mit Gesellschafterdarlehen oder Fremdfinanzierungen zusammen. Eine genauere Aufschlüsselung wäre wünschenswert – auch im Hinblick auf künftige Ergebnisbelastungen.
4. Forderungsstruktur & Klumpenrisiken
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen = 0 €; gleichzeitig Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen über 1 Mio. €. Diese Konstellation birgt Konzentrationsrisiken und macht das Unternehmen abhängig von wenigen Schuldnern, möglicherweise innerhalb einer Unternehmensgruppe.
5. Fehlende Transparenz in der Erfolgsrechnung
Es fehlt eine veröffentlichte Gewinn- und Verlustrechnung – zumindest in dieser Version. Ohne diese bleibt unklar, wie der Jahresüberschuss genau zustande kam (z. B. aus laufendem Geschäft oder einmaligen Erträgen).
🔮 Fazit & Bewertung:
Die KLM Investments GmbH hat im Jahr 2021 eine deutliche Wachstumsdynamik gezeigt – sowohl in Bilanzsumme als auch im Ergebnis. Das erhöhte Eigenkapital und die Ergebnisstärke zeigen, dass das Geschäftsmodell grundsätzlich funktioniert – zumindest für diesen Zeitraum.
Allerdings: Die Bilanz zeigt auch erhebliche Abhängigkeiten von kurzfristigem Fremdkapital, verbundenen Unternehmen und interner Finanzierung. Das niedrige Eigenkapitalniveau, die hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten und die auffälligen Zinsrückstellungen lassen auf eine angespannte Liquiditätslage schließen, auch wenn diese bilanziell noch nicht unmittelbar kritisch erscheint.
Zudem ist die operative Substanz mit nur einem Mitarbeiter äußerst schlank – was aus Risiko- und Kontrollperspektive problematisch sein kann, vor allem bei wachsender Komplexität.
🧾 Empfehlungen zur Weiterentwicklung:
- Eigenkapital weiter stärken – z. B. durch Gewinnthesaurierung oder Gesellschaftereinlagen.
- Fremdkapitalstruktur strecken – Umwandlung kurzfristiger Verbindlichkeiten in langfristige Darlehen würde die Liquiditätslage verbessern.
- Rückstellung für Zinsen hinterfragen – sind diese tatsächlich notwendig in dieser Höhe? Gibt es alternative Finanzierungsstrukturen?
- Klumpenrisiken reduzieren – Forderungen und Finanzanlagen diversifizieren, um Abhängigkeiten von verbundenen Unternehmen zu senken.
- Transparenz erhöhen – eine vollständige G&V-Veröffentlichung würde das Vertrauen externer Stakeholder stärken.