Die Windpark Osterdeich GmbH & Co. KG mit Sitz in Risum-Lindholm blickt auf ein wirtschaftlich starkes Jahr 2023 zurück. Mit dem Erwerb einer vierten Windenergieanlage vom Typ Vestas V117 wurde nicht nur der Betrieb deutlich erweitert, sondern zugleich die Stromerzeugungskapazität nachhaltig erhöht. Die Neuanlage war bereits installiert und konnte sofort in Betrieb genommen werden – ein Vorteil, der sich direkt in den Ergebnissen widerspiegelt.
Das Unternehmen erzielte im Jahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von rund 5,9 Millionen Euro, ergänzt durch Entschädigungen aus dem Redispatch 2.0 in Höhe von über 372.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr konnte trotz leicht sinkender Windverhältnisse ein Jahresüberschuss von rund 3,79 Millionen Euro erwirtschaftet werden – nur knapp unter dem Vorjahreswert von 3,85 Millionen Euro. Damit übertraf das Ergebnis die intern angesetzte konservative Prognose um etwa 790.000 Euro. Diese Abweichung resultiert maßgeblich aus den weiterhin hohen Strombörsenpreisen, die stark durch geopolitische Entwicklungen wie den Russland-Ukraine-Konflikt beeinflusst wurden.
Ein bedeutender Baustein für die wirtschaftliche Stabilität der Gesellschaft war erneut die vertragliche Absicherung über Power Purchase Agreements (PPA). Für die Jahre 2023 und 2024 wurden Festpreisverträge über 17,1 ct/kWh für 80 Prozent der Strommengen geschlossen. Die restliche Energie wurde zu den jeweiligen Börsenpreisen veräußert. Die neue Anlage profitiert ebenfalls von dieser verlässlichen Preisstruktur.
Die Bilanzsumme des Unternehmens ist von rund 12 Millionen Euro auf über 15,5 Millionen Euro gestiegen. Diese Steigerung resultiert hauptsächlich aus dem Zugang der neuen Windenergieanlage, die allein etwa 3,1 Millionen Euro kostete. Zusätzlich wurden Investitionen in Höhe von rund 41.000 Euro für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung getätigt – ein Beitrag zur besseren Sichtbarkeit und damit zur Erhöhung der Sicherheit im Luftraum.
Die Eigenkapitalquote liegt zum Bilanzstichtag bei soliden 20 Prozent. Auch wenn dies unter dem Vorjahreswert von 25 Prozent liegt, ist der Rückgang auf die deutlich gestiegene Bilanzsumme zurückzuführen. Die Liquidität ist als durchgehend gesichert zu bewerten, Verbindlichkeiten konnten jederzeit fristgerecht bedient werden.
Die technische Verfügbarkeit der drei ursprünglichen Anlagen lag bei hervorragenden 99,37 Prozent, während die neue Anlage im ersten Betriebsjahr auf eine solide Verfügbarkeit von 96,07 Prozent kam. Bemerkenswert ist, dass die neue Anlage bereits im ersten Halbjahr nach Erwerb rund 400 MWh über dem langjährigen Soll produzierte – ein klares Zeichen für Standortvorteil und technische Leistungsfähigkeit.
Auf der Kostenseite fielen insbesondere die gestiegenen umsatzabhängigen Aufwendungen ins Gewicht – unter anderem höhere Pachtzahlungen. Dennoch blieb der Gesamtaufwand im Rahmen und sorgte nicht für nennenswerte Ergebnisbelastungen. Die Gesamtkosten für kaufmännische und technische Betriebsführung beliefen sich auf moderate 54.000 Euro.
Ein weiterer positiver Aspekt ist der deutliche Zuwachs im Bereich der Finanzanlagen. Diese stiegen von rund 334.000 Euro auf über 907.000 Euro. Auch das Umlaufvermögen wuchs deutlich an, insbesondere die liquiden Mittel erhöhten sich auf über 3,3 Millionen Euro.
Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter, die Verwaltung erfolgt durch die Windpark Osterdeich Verwaltungs-GmbH mit drei Geschäftsführern. Der Beirat ist besetzt und aktiv in die Überwachung eingebunden.
Für das laufende Jahr 2024 geht das Unternehmen auf Basis konservativer Schätzungen von einem Jahresüberschuss von rund 3 Millionen Euro aus. Die Risiken – insbesondere Schwankungen beim Windaufkommen oder gesetzliche Änderungen im EEG – werden fortlaufend beobachtet, gelten aktuell jedoch nicht als bestandsgefährdend. Versicherungen gegen Elementarrisiken bestehen, finanzielle Verpflichtungen sind transparent und gut planbar.
Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers rundet das sehr stabile Gesamtbild ab. Die Prüfung ergab keine Beanstandungen, weder hinsichtlich der Bilanzierung noch bei der Zuweisung von Gewinnen und Verlusten.
Fazit: Der Windpark Osterdeich hat sich durch strategische Investitionen, stabile Erlösquellen und eine durchdachte Betriebsführung als zukunftsfähiges Projekt positioniert. Die Entwicklung der letzten Jahre, gepaart mit den Aussichten am Markt für erneuerbare Energien, spricht für ein dauerhaft solides Ertragspotenzial – mit Wind in den Segeln für die kommenden Jahre.