Ein neuer 25-Prozent-Zoll auf importierte Autos und Autoteile, den US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, sorgt weltweit für Erschütterung in der Automobilbranche. Auch wenn Elon Musks Tesla mit seinen US-Fabriken vergleichsweise wenig direkt betroffen scheint, warnt Musk: „Tesla bleibt davon NICHT unberührt.“
Milliardenverluste an den Börsen – Tesla vorerst verschont
Während Anleger Aktien großer Automobilhersteller wie Toyota, BMW und Jaguar Land Rover in Scharen verkauften – mit massiven Verlusten an den Börsen in Japan, Deutschland und Großbritannien – blieb die Tesla-Aktie weitgehend stabil. Doch Musk machte auf Social Media deutlich: Die Folgen seien auch für Tesla „nicht trivial“.
Obwohl Teslas Model Y bereits zum dritten Mal in Folge an der Spitze der Liste amerikanischer Autos von Cars.com steht, stammen laut Analyst Patrick Masterson nur etwa 70 % der Bauteile aus den USA. Auch Tesla sei also auf internationale Lieferketten angewiesen.
Was bedeuten die Zölle?
Die neuen Einfuhrzölle könnten sich auf Waren im Wert von 300 bis 400 Milliarden US-Dollar auswirken – rund 10 % der gesamten US-Importe. Der Preis für ein Auto dürfte laut Experten um 4.000 bis 12.000 US-Dollar steigen – je nach Modell.
Betroffen sind vor allem:
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Deutsche und britische Premiumhersteller, die weniger, dafür teurere Fahrzeuge in die USA exportieren (z. B. Audi, Mercedes, Jaguar Land Rover).
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Hersteller ohne Produktionsstandorte in den USA wie Mitsubishi.
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Unternehmen mit komplexen internationalen Lieferketten, wie General Motors, das viele Teile aus Korea und Mexiko bezieht.
Erste Reaktionen aus der Branche
Ferrari hat als einer der ersten Hersteller direkt reagiert und eine Preiserhöhung um 10 % angekündigt, um die zusätzlichen Kosten durch die Zölle aufzufangen.
General Motors drohen laut JP Morgan Mehrkosten von über 10 Milliarden US-Dollar, Ford rechnet mit einem Anstieg von mindestens 2 Milliarden. Insgesamt könnten sich die Zusatzkosten für die Branche auf über 80 Milliarden US-Dollar belaufen.
Auswirkung auf Konsumenten und Arbeitsplätze
Branchenexperten wie Patrick Anderson warnen vor Preissteigerungen, Modellrücknahmen und weniger Auswahl für US-Konsumenten. Auch könnten Hersteller wie Jaguar Land Rover oder Porsche gezwungen sein, ihre Produktion in Europa herunterzufahren – mit möglichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze in den Herkunftsländern.
Ausnahme für Mexiko und Kanada – vorerst
Für Teile aus Mexiko und Kanada gilt ein vorübergehender Aufschub, da diese bislang unter dem Freihandelsabkommen USMCA zollfrei eingeführt wurden. Doch auch hier ist laut Weißem Haus nur eine „Übergangsphase“ geplant.
Fazit
Was Trump als dauerhafte Maßnahme zum Schutz amerikanischer Arbeitsplätze und zur Stärkung der heimischen Industrie verkauft, könnte sich als teures Spiel für Hersteller und Verbraucher entpuppen. Selbst Tesla, Trumps bevorzugter E-Auto-Hersteller, bleibt nicht verschont. Denn in einer global vernetzten Branche gibt es längst kein rein national produziertes Auto mehr.