Es ist einer der spektakulärsten Betrugsfälle der vergangenen Jahre: Die selbsternannte Schamanin Mariana M. soll über Jahre hinweg zahlreiche Menschen mit angeblichen Heilversprechen um hohe Geldbeträge und Wertgegenstände gebracht haben. Eine Betroffene spricht nun erstmals öffentlich über ihre Erfahrungen – und beschreibt den Betrug als einen regelrechten Sog: „Ich war wie auf Schienen.“
Die Wiener Polizei stellte vor wenigen Wochen bei einer Razzia in einer Villa nahe Wien Bargeld, Gold und Schmuck im Wert von rund zehn Millionen Euro sicher. Die Ermittler vermuten, dass es sich dabei um die Beute aus den Machenschaften von Mariana M. und ihrem engen familiären Umfeld handelt.
In der neuen ORF-Sendung Akte Betrug (Ausstrahlung: 27. März, 21.15 Uhr, ORF 1) kommt eine Frau zu Wort, die bereits vor rund zehn Jahren in Kontakt mit der vermeintlichen Schamanin kam. Sie vertraute ihr nicht nur intime Probleme an, sondern übergab im Laufe der Zeit Geld und Wertsachen im Wert von etwa 25.000 Euro.
„Es war wie eine Welle, die einen mitreißt“, schildert das Opfer im Interview. „Ich hatte das Gefühl, sie kann mir wirklich helfen. Ich hatte Vertrauen.“
Die Ermittlungen dauern an. Mariana M., mittlerweile 44 Jahre alt, ist weiterhin flüchtig. Gegen sie liegt ein Europäischer Haftbefehl vor. Die Behörden gehen davon aus, dass sie seit Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv war – möglicherweise mit Unterstützung von Komplizen. Drei Personen befinden sich derzeit in Haft, darunter auch ihr Sohn.