Aktenzeichen: 3604 IN 1400/25 – Amtsgericht Charlottenburg
Ein weiteres Berliner Unternehmen aus der Gastronomiebranche gerät in wirtschaftliche Schieflage: Die Leibniz Gastro GmbH, mit Sitz in der Leibnizstraße 46, 10629 Berlin, hat beim Amtsgericht Charlottenburg Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr eigenes Vermögen gestellt. Daraufhin hat das Gericht am 27. März 2025 um 16:00 Uhr die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet – ein Schritt, der der Sicherung des Vermögens und der Abwendung weiterer wirtschaftlicher Schäden dienen soll.
Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter HRB 245095 geführt und wird von Geschäftsführer Inparajah Vinotharan vertreten. Mit ihrer zentralen Lage und einem ambitionierten gastronomischen Konzept hatte sich die Leibniz Gastro GmbH als Anlaufstelle für urbane Kulinarik positioniert – nun steht das Unternehmen vor einer ungewissen Zukunft.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Berliner Rechtsanwalt Christoph Rosenmüller, Berliner Straße 117, 10713 Berlin, bestellt. Ihm obliegt es nun, das Vermögen der Gesellschaft zu sichern, mögliche Sanierungsperspektiven zu prüfen und den geordneten Ablauf des Verfahrens zu gewährleisten.
Mit dem Beschluss des Gerichts sind alle Verfügungen über das Vermögen der Schuldnerin – einschließlich des Zugriffs auf Bankkonten und Außenstände – nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam. Die Verfügungsbefugnis über diese Mittel ist vollständig auf den Verwalter übergegangen. Gleichzeitig wurde ein Verbot ausgesprochen, wonach Drittschuldner – also Kunden oder Geschäftspartner mit Zahlungsverpflichtungen – nur noch an den Insolvenzverwalter leisten dürfen.
Zusätzlich ist der Insolvenzverwalter berechtigt, Sonderkonten einzurichten, Bankguthaben sowie Forderungen einzuziehen und Einsicht in sämtliche Geschäftsunterlagen zu nehmen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Überblick über die finanzielle Lage der GmbH zu gewinnen, offene Forderungen zu sichern und potenzielle Gläubiger gleichberechtigt zu schützen.
Das Verfahren läuft unter dem Aktenzeichen 3604 IN 1400/25 und markiert für das Unternehmen eine Zäsur: Die unternehmerische Handlungsfähigkeit ist nun stark eingeschränkt, die nächsten Schritte hängen maßgeblich vom Ergebnis der Prüfung durch den Insolvenzverwalter ab. Ob die Leibniz Gastro GmbH eine Sanierungschance erhält oder geordnet abgewickelt werden muss, entscheidet sich in den kommenden Wochen.
Inmitten eines ohnehin herausfordernden Umfelds für die Gastronomie ist dies ein weiteres Beispiel dafür, wie wirtschaftliche Risiken selbst etablierte Betriebe ins Wanken bringen können. Doch mit dem gerichtlichen Schutz beginnt zugleich auch eine Phase, in der eine Neuordnung möglich wird – wenn die wirtschaftlichen Voraussetzungen es zulassen.