Ein sonniger Donnerstagnachmittag im Herzen Amsterdams wurde innerhalb von Sekunden zu einem Albtraum. Gegen 15:30 Uhr kam es rund um den belebten Dam-Platz, einem der pulsierendsten Orte der niederländischen Hauptstadt, zu einer brutalen Messerattacke, die Anwohner, Passanten und Touristen gleichermaßen in Schock versetzte.
Nach Angaben der Polizei wurden bei dem Angriff fünf Menschen verletzt – zwei von ihnen erlitten schwerste Stichverletzungen und befinden sich in kritischem Zustand. Auch der mutmaßliche Angreifer wurde verletzt und befindet sich derzeit in Gewahrsam. Über seine Identität oder das mögliche Tatmotiv machte die Polizei zunächst keine näheren Angaben.
Die Situation vor Ort war zunächst chaotisch. Die Zahl der Verletzten wurde mehrfach korrigiert, während Rettungskräfte mit Hochdruck arbeiteten, um die Opfer zu versorgen und das Gebiet weiträumig abzusichern. Über soziale Netzwerke verbreiteten sich erste Amateuraufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Einsatzfahrzeuge durch die engen Straßen rund um den Dam rasen und Menschen in Panik fliehen.
Zeugen vor Ort berichten von einem schockierenden Szenario: Der Täter habe scheinbar ohne Vorwarnung und offenbar wahllos auf Passanten eingestochen. „Es sah aus, als hätte er einfach nur Zerstörung im Sinn gehabt“, sagte eine Augenzeugin, die das Geschehen vom Rand aus beobachtet hatte. „Menschen schrien, rannten, versuchten sich hinter Mülltonnen oder in Geschäften in Sicherheit zu bringen.“
Die Amsterdamer Polizei bestätigte, dass es sich um einen Einzeltäter handele. Es gebe derzeit keine Hinweise auf weitere Täter oder eine terroristische Motivation, die Ermittlungen dauerten jedoch an. Das betroffene Gebiet blieb auch Stunden nach dem Angriff abgesperrt, während Spurensicherung und Vernehmungen stattfanden.
Der Vorfall löste landesweit Betroffenheit aus. Bürgermeisterin Femke Halsema zeigte sich erschüttert über die Tat und sprach den Opfern sowie ihren Familien ihre tiefe Anteilnahme aus. Sie lobte zudem das schnelle Eingreifen der Sicherheitskräfte und Rettungsdienste.
Amsterdam, das für seine Offenheit, kulturelle Vielfalt und lebendige Innenstadt bekannt ist, wurde durch diesen Angriff auf erschütternde Weise aus seiner gewohnten Leichtigkeit gerissen. Die Stadt steht unter Schock – doch auch unter dem Eindruck großer Solidarität: Viele Passanten und Anwohner hatten Erste Hilfe geleistet oder den Einsatzkräften Hinweise geliefert.
In einer Zeit, in der die Gesellschaft ohnehin mit Spannungen, Unsicherheiten und wachsender Angst vor willkürlicher Gewalt konfrontiert ist, wirkt ein solcher Angriff wie ein tiefer Einschnitt. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich neue Erkenntnisse zu den Hintergründen ergeben – die Hoffnung aber bleibt, dass die Verletzten genesen und die Stadt ihren Mut und ihre Menschlichkeit bewahrt.