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USA ändern kurzfristig Besuchsplan in Grönland – Hundeschlittenrennen abgesagt

jorono (CC0), Pixabay

Ein geplanter Besuch der US-Vizepräsidentengattin Usha Vance in Grönland ist durch diplomatische Spannungen und politische Proteste erheblich verkürzt worden. Ursprünglich sollte sie gemeinsam mit einem ihrer Söhne an einer dreitägigen Reise teilnehmen und das traditionelle Hundeschlittenrennen „Avannaata Qimussersua“ eröffnen. Stattdessen wird nun nur ein kurzer Besuch am Freitag auf dem abgelegenen US-Luftwaffenstützpunkt Pituffik stattfinden – gemeinsam mit Vizepräsident JD Vance, Sicherheitsberater Mike Waltz und Energieminister Chris Wright.

Die Reise, die laut US-Seite „rein persönlicher Natur“ sein sollte, stieß in Dänemark und Grönland auf scharfe Kritik. Die grönländische Regierung sprach von „inakzeptablem politischem Druck“, und sowohl dänische als auch grönländische Offizielle betonten, es habe keine offizielle Einladung gegeben.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor mehrfach erklärt, er wolle Grönland zur 51. US-Bundesstaat machen – eine Vorstellung, die in Grönland auf Ablehnung stößt. Zwar sind amerikanische Investitionen in Rohstoffprojekte willkommen, doch der Eindruck eines politischen Übergriffs sorgt für Misstrauen.

Trump betont, Grönland sei für die nationale und internationale Sicherheit der USA von entscheidender Bedeutung – sowohl wegen der strategischen Lage als auch wegen der Vorkommen seltener Erden wie Kobalt, Lithium und Nickel. Diese Rohstoffe sind für moderne Technologien essenziell.

Ein Symbol der Spannungen: Die Einladung zum Hundeschlittenrennen kam nicht von der grönländischen Regierung, sondern von einem früheren Trump-Mitarbeiter, der heute ein US-Unternehmen zur Förderung grönländisch-amerikanischer Beziehungen leitet.

In Grönland kam es in den vergangenen Wochen zu mehreren stillen Protesten gegen Trumps „Greenland-Agenda“. Für Samstag war eine Demonstration beim Hundeschlittenrennen geplant – möglicherweise ein Grund für die Planänderung der US-Delegation.

Der Besuch auf dem abgelegenen Militärstützpunkt Pituffik – über 1.000 Kilometer von Nuuk entfernt – dürfte ohne Kontakt zur lokalen Bevölkerung verlaufen. Experten wie der dänische Arktis-Kenner Martin Breum sehen darin ein gescheitertes diplomatisches Signal: „Wenn das Soft Diplomacy sein sollte, ist sie gründlich misslungen.“

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