Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage fordern mehrere ehemalige Wehrbeauftragte des Bundestags die Wiedereinführung der Wehrpflicht in angepasster Form. Hans-Peter Bartels (SPD) betonte gegenüber dem Tagesspiegel, dass „ohne das Wiederaufleben der Wehrpflicht die Bundeswehr nicht größer, kampfkräftiger und einsatzbereiter wird“.
Auch Reinhold Robbe (ebenfalls SPD) sieht dringenden Handlungsbedarf. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 habe sich die geopolitische Lage fundamental verändert, sagte er. Die Reaktivierung der Wehrpflicht solle daher schrittweise erfolgen – und auch Frauen einbeziehen.
Beide betonen, dass es dabei nicht um eine Rückkehr zum alten Modell gehe. Stattdessen brauche es ein modernes Dienstsystem, das jungen Menschen ermöglicht, sich wahlweise militärisch oder zivil gesellschaftlich zu engagieren. Ziel sei eine verlässlichere Personalbasis für die Bundeswehr – und zugleich ein Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.