Die Gesundheitsbehörden im US-Bundesstaat Ohio haben offiziell einen Masern-Ausbruch bestätigt. Zehn Infektionsfälle wurden im Bezirk Ashtabula im Nordosten des Bundesstaates gemeldet, der an Pennsylvania grenzt. Neun dieser Fälle lassen sich auf einen ungeimpften Mann zurückführen, der bereits in der Vorwoche als erster Masernfall des Jahres 2025 in Ohio registriert worden war.
Ein weiterer Fall wurde im Bezirk Knox im Zentrum des Bundesstaates festgestellt, wo ein Besucher offenbar mehrere Menschen angesteckt hat. Alle Betroffenen waren ungeimpft.
Bundesweite Zunahme der Infektionen
Die US-Seuchenschutzbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) meldet bereits jetzt 378 bestätigte Masernfälle in 18 Bundesstaaten – und damit mehr als im gesamten Jahr 2024. Besonders betroffen sind Texas und New Mexico.
„Angesichts der Entwicklungen in Texas und New Mexico überrascht es uns leider nicht, dass es nun auch in Ohio mehrere bestätigte Fälle gibt“, sagte Dr. Bruce Vanderhoff, Leiter des Gesundheitsministeriums von Ohio. „Masern sind potenziell tödlich, aber durch eine Impfung nahezu vollständig vermeidbar – besonders kleine Kinder sind gefährdet.“
Impfquote sinkt – Experten alarmiert
Besorgniserregend ist der Rückgang der Impfquoten bei Kindern. Laut dem aktuellen Schulimpfbericht des Bundesstaates fiel die Durchimpfungsrate für Masern, Mumps und Röteln (MMR) bei Kindergartenkindern von 89,2 % (2023/2024) auf 88,3 % im laufenden Schuljahr.
Ohio hatte bereits 2022 mit einem größeren Masernausbruch zu kämpfen: Damals wurden 90 Fälle gemeldet, davon 85 in Zentral-Ohio.
Auch andere Bundesstaaten betroffen
In Kansas wurde inzwischen ein Ausbruch mit 23 Fällen gemeldet, überwiegend bei Kindern und Jugendlichen. Mindestens 20 von ihnen waren nicht geimpft. Auch in Washington, D.C. wurde am Dienstag ein Fall bestätigt – ausgerechnet kurz vor der touristisch stark besuchten Kirschblütenzeit, zu der jährlich über eine Million Besucher erwartet werden. Der Betroffene war zuvor mit einem Amtrak-Zug auf der Nordostlinie gereist.
Fazit
Die Zahl der Masernfälle in den USA steigt besorgniserregend – und die sinkenden Impfquoten verschärfen die Situation. Gesundheitsbehörden rufen dringend dazu auf, den Impfschutz zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen. Denn: Masern sind nicht harmlos – aber durch Impfung vermeidbar.