Statt moderner Büros mit ergonomischen Stühlen und halbwegs funktionierenden Kaffeemaschinen erwartet viele US-Bundesangestellte bei ihrer triumphalen Rückkehr an den Arbeitsplatz Folgendes: Kartentische als Schreibtische, Toilettenpapier bitte selbst mitbringen, und ja, das Knabbern in der Ecke war tatsächlich eine Ratte.
Präsident Trump hat angeordnet: „Alle wieder rein ins Büro – und zwar sofort, ganz in echt, ganztags, mit Anwesenheit und allem!“ Klingt wie ein Plan. Leider nur auf dem Papier.
Von Homeoffice zu Home-desaster
Während der Pandemie wurde das Heim zum Büro – produktiv, ruhig, effizient. Aber wer braucht schon Effizienz, wenn man stattdessen Menschen in 30-stöckige Altbauten aus dem Zweiten Weltkrieg pferchen kann, in denen man sich um einen funktionsfähigen Aufzug streitet?
Der neue Alltag im Verteidigungsministerium: Suche nach Parkplätzen wie im Hunger Games, Gequatsche am Kartentisch (Privatsphäre ist etwas für Schwächlinge), und Lunch auf dem Gehweg, denn Kantinen? Gibt’s nicht mehr. Das Budget hat sich selbst entlassen.
Und weil Putzpersonal rar ist, heißt’s: Müll bitte mitnehmen. Wer denkt, das sei ein Witz – nein, ist offiziell so. Bonus: Legionellen-Alarm in den Wasserleitungen – ein echtes „Welcome Back!“ für alle Nostalgiker der Indoor-Seuchenkultur.
Die hohe Kunst der Büroplatzbeschaffung
In Atlanta kämpfen IRS-Mitarbeiter um Schreibtische, während sich andere in Putzmittelschänken oder neben defekten Aufzügen einrichten – natürlich mit Top-WLAN aus dem Jahr 2005. Der Lieblingsschreibtisch eines Angestellten? Schon seit 20 Jahren leer, verziert mit einem biblischen Spruch und einer Packung CD-Rs. Kein Laufwerk vorhanden, aber “Heritage Matters”.
Andere Mitarbeiter fliehen für vertrauliche Gespräche ins Auto. Wo man früher „SCIF“ sagte, heißt es heute: “Mein Ford ist mein Bunker.”
„Sie wollen uns einfach nur ärgern.“
Einige Mitarbeiter sind überzeugt: Die Trump-Regierung hat den chaotischen Wiedereinstieg inszeniert, um unliebsame Mitarbeiter rauszuekeln. Motto: Wer die neue Realität nicht aushält, kann ja kündigen – freiwillig. Praktisch für den Etat, unbequem für die Familien.
Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums bringt’s auf den Punkt: „Sie nennen uns faul und unproduktiv. Aber in Wirklichkeit ist das hier reine Schikane.“
Elon Musk – mittlerweile Chef der „Effizienz-Abteilung“ (ja, wirklich) – feiert das Ganze natürlich als Befreiungsschlag gegen die „Remote-Lüge“ und sieht freiwillige Kündigungen als Beitrag zur Staatsentschlackung.
Pendeln statt Produktivität
Vier Stunden täglich im Auto – das ist für viele Realität. Wer Glück hat, schläft werktags im Hostel. Wer Pech hat, verliert seinen Babysitter. Und wer gar nicht ins Büro kann, weil er 700 Meilen entfernt eingestellt wurde, der wartet nun einfach auf Anweisungen von oben. Oder eine Kündigung.
Fazit: Büro ja – aber bitte mit Ratten, Staustehen und Systemabsturz
Was bleibt, ist eine Regierung, die vorgibt, Effizienz zu wollen, aber Chaos produziert – und eine Beamtenschaft, die trotz aller Widrigkeiten versucht, den Laden zusammenzuhalten. Mit eigenem Klopapier. Im Schrankbüro. Neben dem Fahrstuhlschacht.