Im Prozess um die tödliche Messerattacke in Mannheim hat der Angeklagte Sulaiman A. die Tat gestanden. Vor dem Oberlandesgericht äußerte der afghanische Staatsangehörige Reue über seine Tat, bei der ein Mann getötet und fünf weitere Personen verletzt worden waren. Zugleich versuchte er, seine Beweggründe zu erklären.
Demnach habe ihn der Gaza-Krieg tief erschüttert und sein Weltbild verändert. In seiner Aussage sprach er von Radikalisierung durch Inhalte auf der Plattform Telegram. Dort sei er in Kontakt mit einem sogenannten „Gelehrten“ gekommen, mit dem er sich über die Tötung von Ungläubigen austauschte. Zudem habe er sich aktiv mit Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat beschäftigt.
Sulaiman A. ist wegen Mordes sowie versuchten Mordes in mehreren Fällen angeklagt. Der Prozess hat aufgrund der Schwere der Vorwürfe bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat religiös motiviert war.
Die Verhandlung wird in den kommenden Wochen fortgesetzt. Das Urteil könnte ein deutliches Signal im Umgang mit religiös motivierter Gewalt setzen.