Donald Trump kann die Gewaltenteilung in den USA nicht einfach abschaffen – aber er kann immerhin versuchen, sie zu seinen Gunsten umzudekorieren. In Wisconsin, einem der berühmten Swing States, läuft gerade ein hochspannender Richter-Wahlkampf, und natürlich kann der Ex-Immobilienmogul nicht widerstehen, sich einzumischen.
Auf Truth Social trommelte Trump lautstark für den konservativen Kandidaten Brad Schimel. Der habe das „Rückgrat aus Stahl“, das nötig sei, um Amerikas Justiz in die richtige, sprich: Trump-freundliche Richtung zu lenken. Seine Gegnerin, Susan Crawford, sei hingegen eine „linksradikale Demokratin“, die Verbrecher mit offenen Armen empfangen würde – ein bewährter Trump’scher Klassiker.
Schimel selbst hält sich mit eigenen Aussagen zu Trumps Politik auffällig zurück – allerdings war er praktischerweise nie dagegen, als sein Chef eine General-Amnestie für alle Beteiligten des Kapitolsturms vorschlug. Loyalität zahlt sich eben aus.
Elon Musk macht Justizreform à la „Cash for Clout“
Wo Trump ist, darf natürlich sein Tech-Kumpel Elon Musk nicht fehlen. Der Tesla-Chef und selbsternannte Verteidiger der Meinungsfreiheit (solange sie seiner Meinung entspricht) mischt ebenfalls kräftig mit:
Über seine Lobbygruppe „America PAC“ zahlt er jedem Bürger in Wisconsin 100 Dollar, wenn er eine Petition gegen „aktivistische Richter“ unterschreibt. Nennen wir es demokratische Partizipation auf kapitalistische Art – oder einfach „Venmo für Verfassungskrisen“.
Musk und Trump haben in den letzten Monaten immer wieder kritische Richter attackiert, die es doch tatsächlich wagen, Gesetze und Verfassungen über persönliche Interessen zu stellen. Dumm nur, dass sich aktuell 127 Klagen gegen Trumps Politik stapeln – darunter einige gegen seine berüchtigten Dekrete im Eiltempo. Aber wer braucht schon eine funktionierende Justiz, wenn man genug Geld und Einfluss hat?
Was steht auf dem Spiel?
Die Wahl am 1. April entscheidet, ob konservative Richter am Wisconsin Supreme Court künftig die Mehrheit haben. Und weil es ein Swing State ist, hängen daran nicht nur langweilige juristische Details, sondern auch brisante Themen wie:
✔ Abtreibungsrecht (Trump hätte es wohl gerne wie in den 1950ern)
✔ Wahlkreis-Zuschnitte (mit ein bisschen Glück kann man die Republikaner schon vorher als Sieger festlegen)
✔ Regeln für die Kongresswahlen 2026 (denn Demokratie ist bekanntlich flexibler, wenn man sie selbst gestalten kann)
Kurz gesagt: Diese Richterwahl könnte massiven Einfluss auf die Zukunft der USA haben. Und da Trump ungern dem Zufall überlässt, ob Gerichte ihm irgendwann noch im Weg stehen könnten, ist sein Motto klar: „Warum abwarten, wenn man gleich die richtigen Leute ins Amt bringt?“
Bleibt die Frage: Wird Wisconsin am 1. April zum Justiz-Witz oder zur nächsten Trump-Show? Ein bisschen von beidem ist wohl garantiert.