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Nvidia stellt leistungsfähigere KI-Plattform vor – Blackwell Ultra soll menschenähnliches Denken ermöglichen

ArtSpark (CC0), Pixabay

Der Chip-Riese Nvidia hat am Dienstag auf seiner jährlichen GTC-Konferenz Details zu seiner neuesten KI-Plattform Blackwell Ultra vorgestellt. Die neue Technologie soll es Künstlicher Intelligenz ermöglichen, komplexer zu „denken“, indem sie Probleme in einzelne Schritte zerlegt, verschiedene Optionen abwägt und gezieltere Entscheidungen trifft.

Blackwell Ultra baut auf dem bereits gefragten Blackwell-Chip auf, bietet aber deutlich mehr Rechenleistung. Nvidia zufolge könnte ein KI-Modell mit dieser neuen Plattform deutlich schneller und effizienter arbeiten: Eine Anfrage, die auf der vorherigen Hopper-Generation noch 90 Sekunden gedauert hätte, soll mit Blackwell Ultra in nur 10 Sekunden beantwortet werden.

KI-Chips im Zentrum der Technologiebranche

Seit der Einführung von OpenAIs ChatGPT im Jahr 2022 ist die Nachfrage nach leistungsstarken KI-Chips rasant gestiegen. Nvidia ist zum wichtigsten Zulieferer für Unternehmen wie Microsoft, Amazon und Google geworden, die die Hochleistungsprozessoren für ihre KI- und Cloud-Dienste nutzen.

Doch mit dem Aufstieg neuer Wettbewerber wie dem chinesischen Start-up DeepSeek gerät Nvidia zunehmend unter Druck. DeepSeek R1 sorgte an den Finanzmärkten für Aufsehen, weil das Modell beeindruckende Schlussfolgerungsfähigkeiten zeigte – und das angeblich zu deutlich geringeren Kosten. Trotzdem bleibt Nvidia dominant: Die jüngsten Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich.

Von Chatbots zu „denkenden“ KI-Assistenten

Experten sind sich einig: KI, die nicht nur Antworten generiert, sondern auch „denkt“, könnte einen großen Sprung nach vorne machen. Nvidia nennt als Beispiel die Planung einer Hochzeits-Sitzordnung: Eine KI mit verbesserten Schlussfolgerungsfähigkeiten könnte die Sitzverteilung so optimieren, dass Eltern und Schwiegereltern passend platziert sind und die Braut traditionell links sitzt.

„Die Modelle beginnen, menschliches Verhalten nachzuahmen“, sagt KI-Analyst Arun Chandrasekaran von Gartner.

Neben Nvidia setzen auch andere Technologieunternehmen verstärkt auf Schlussfolgerungsfähigkeiten in KI. Google hat seine Gemini-Modelle entsprechend aufgerüstet, während Anthropic im Februar das hybride Modell Claude 3.7 Sonnet mit ähnlichen Funktionen vorstellte.

Der Weg zu autonomen KI-Agenten

Ein weiterer Trend in der KI-Entwicklung ist der Übergang von reinen Chatbots zu „agentischer KI“ – also Systemen, die eigenständig handeln können. Google, Amazon und Qualcomm haben bereits angekündigt, an KI-Assistenten zu arbeiten, die nicht nur Fragen beantworten, sondern auch Aufgaben wie Reisebuchungen basierend auf persönlichen Vorlieben übernehmen.

„Agentische KI wird besonders in der Bewältigung mehrerer Aufgaben gleichzeitig glänzen“, sagt Gene Munster, Managing Partner bei Deepwater Asset Management. „Die Fähigkeit, in jeder dieser Aufgaben zu schlussfolgern, wird die Systeme deutlich leistungsfähiger machen.“

Cisco, Dell, HP, Lenovo und Supermicro arbeiten bereits an neuen Servern auf Basis von Blackwell Ultra. Die ersten Produkte mit der neuen Plattform sollen in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf den Markt kommen.

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