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Windpark Altenbruch GmbH – Kapitalstark, risikoarm, aber wenig dynamisch

geralt (CC0), Pixabay

Die Windpark Altenbruch GmbH präsentiert sich im Jahresabschluss 2023 als konservativ geführte Beteiligungsgesellschaft mit hoher Eigenkapitalquote, stabiler Bilanzstruktur und einem soliden, wenn auch leicht rückläufigen Jahresergebnis. Für risikoaverse Anleger und langfristig orientierte Investoren bietet das Unternehmen ein ruhiges Fahrwasser – wenngleich die Dynamik in puncto Wachstum oder Ertragssteigerung aktuell eher begrenzt ist.

Eigenkapitalquote auf Top-Niveau – Substanz vorhanden

Das Eigenkapital macht rund 95 % der Bilanzsumme aus. Dies ist ein herausragender Wert, der auf eine exzellente Kapitalausstattung hinweist. Das gezeichnete Kapital in Höhe von 44.800 Euro ist dabei eher symbolisch – entscheidend sind die Gewinnvorträge von knapp 930.000 Euro, die über Jahre aufgebaut wurden und für Stabilität sorgen. Der Jahresüberschuss 2023 beläuft sich auf rund 40.000 Euro – deutlich unter dem Vorjahresergebnis von ca. 265.000 Euro, aber immer noch positiv.

Der Rückgang des Jahresüberschusses ist erklärungsbedürftig, da weder der Anhang noch die Gewinn- und Verlustrechnung im Detail darauf eingehen. Es wäre für Anleger wünschenswert, wenn die Ursache (z. B. geringere Beteiligungserträge, höhere Verwaltungskosten oder Einzelereignisse) transparenter erläutert würde.

Finanzanlagen dominieren die Aktivseite – Beteiligungsfokus klar erkennbar

Der Vermögensschwerpunkt liegt mit rund 770.000 Euro eindeutig in den Finanzanlagen, konkret in Beteiligungen. Es ist bekannt, dass die Windpark Altenbruch GmbH als Komplementärin der Windpark Altenbruch-Ost GmbH & Co. KG agiert – somit ist das Geschäftsmodell auf Verwaltung und Beteiligung ausgelegt. Weitere operative Aktivitäten oder eigene Erzeugungsanlagen sind nicht ersichtlich.

Diese Struktur macht das Unternehmen stark abhängig von der Performance der Beteiligung, was Anleger berücksichtigen sollten. Positiv ist allerdings, dass keine Abschreibungen auf Beteiligungswerte vorgenommen wurden – ein Hinweis auf stabile Ertrags- und Vermögenswerte innerhalb der Beteiligung.

Liquidität vorhanden, Forderungen leicht rückläufig

Mit rund 124.000 Euro an liquiden Mitteln ist eine gute Zahlungsfähigkeit sichergestellt, auch wenn die Guthaben im Vergleich zum Vorjahr (188.000 Euro) gesunken sind. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich von rund 269.000 Euro auf 176.000 Euro reduziert – dies könnte auf Tilgungen oder geringere laufende Ansprüche hindeuten. Da diese Forderungen einen Großteil des Umlaufvermögens ausmachen, sollten Anleger darauf achten, dass sie werthaltig und fristgerecht einbringlich sind.

Niedrige Schulden, überschaubare Rückstellungen

Verbindlichkeiten und Rückstellungen bleiben marginal. Die gesamten Fremdmittel betragen lediglich rund 56.500 Euro – das ist ein komfortables Polster gegenüber der Bilanzsumme von über 1 Million Euro. Besonders positiv: Es bestehen keine Bankverbindlichkeiten oder Verpflichtungen gegenüber Gesellschaftern. Die Rückstellungen für Steuern und sonstige Verpflichtungen sind moderat und deuten auf eine realistische, aber konservative Bewertung hin.

Ergebnisverwendung – Thesaurierung statt Ausschüttung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen. Das ist aus Sicht der Substanzerhaltung nachvollziehbar und erhöht das Eigenkapital weiter. Für Anleger, die auf regelmäßige Ausschüttungen setzen, ist dies jedoch ein potenzieller Nachteil – denn bereits der hohe Gewinnvortrag zeigt, dass bisher offenbar keine oder nur geringe Gewinnausschüttungen erfolgt sind.

Fazit: Starke Bilanz, solides Ergebnis – aber kein Ertragsmotor

Die Windpark Altenbruch GmbH ist ein Paradebeispiel für bilanziell gesunde, konservativ geführte Beteiligungsgesellschaften. Anleger können sich auf eine solide Vermögensbasis, hohe Liquidität und minimale Verschuldung verlassen. Gleichzeitig fehlt es dem Unternehmen an Wachstumstreibern oder erkennbaren Impulsen zur Ergebnissteigerung. Die Ertragskraft hängt maßgeblich von der Beteiligung am Windpark Altenbruch-Ost ab, deren Entwicklung hier nicht näher dargestellt wird.

Für sicherheitsorientierte Investoren mit langfristigem Horizont bleibt das Unternehmen attraktiv. Wer hingegen auf Erträge, Wachstum oder Auszahlungen aus ist, sollte kritisch prüfen, ob das Modell zu den eigenen Anlagezielen passt.

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