Die Entwicklungen rund um die SGT AG werfen schwerwiegende Fragen auf – insbesondere im Zusammenhang mit einem großangelegten Betrugs- und Geldwäscheskandal in Italien. Nach einem Hinweis eines Mitglieds der Interessengemeinschaft SGT AG (IG SGT AG) wurden Recherchen angestellt, die für viele Anleger von erheblicher Relevanz sein könnten.
Verbindung zu Esposito Group Spa und internationalem Geldwäschefall
Am 22. November 2022 berichteten italienische Medien über eine umfassende Polizeiaktion gegen ein mutmaßliches Netzwerk von Scheinfirmen, organisiert rund um die Esposito Group Spa, einen Edelmetallhändler mit Sitz in Rom und weiteren Niederlassungen in Italien. Den Verantwortlichen wird unter anderem Steuerhinterziehung, Geldwäsche, betrügerischer Bankrott und Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Es kam zu sieben Festnahmen, darunter auch der mutmaßliche Hauptakteur Emanuele Esposito.
Der Ermittlungsrichter ordnete die Beschlagnahmung von Vermögenswerten in Höhe von über 133 Millionen Euro an, darunter auch Immobilien und Unternehmenswerte.
Fragwürdige Bestätigung von Goldbeständen durch SGT AG
Vor diesem Hintergrund wirft es erhebliche Zweifel auf, dass am 30. November 2022, also wenige Tage nach Bekanntwerden der Ermittlungen, von Rechtsanwalt Grossmann aus Zürich sowie der Audit Solutions GmbH eine Bestätigung über Goldbestände für die SGT AG ausgestellt wurde.
Unabhängige Recherchen belegen, dass zu diesem Zeitpunkt ein Zugang zur Raffinerie wegen laufender Ermittlungen nicht möglich war – zudem soll sich laut offizieller Bestätigung der Raffinerie kein Gold im Namen der SGT AG dort befunden haben.
Diese Umstände lassen den Verdacht aufkommen, dass möglicherweise falsche Angaben zur Vermögenssicherung gemacht wurden, um Anleger in Sicherheit zu wiegen.
IG SGT AG plant rechtliche Schritte – Bildung einer Klägergemeinschaft
Die Interessengemeinschaft prüft derzeit gemeinsam mit erfahrenen Rechtsanwälten die Bildung einer Klägergemeinschaft, um zivil- und strafrechtlich gegen involvierte Personen und Firmen vorzugehen. Ziel ist es, für betroffene Anleger zumindest einen Teil der verlorenen Gelder zurückzuholen.
Zur Vorbereitung des Verfahrens wird ein Finanzrahmen von 70.000 Euro benötigt. Dieser soll aus dem Kreis der geschädigten Anleger bereitgestellt werden. Im Erfolgsfall ist eine vollständige Rückerstattung der Kosten durch die Gegenseite vorgesehen.
Was betroffene Anleger jetzt tun können
- Informieren Sie sich gründlich über Ihre individuellen Unterlagen und Verträge mit der SGT AG.
- Dokumentieren Sie alle Zahlungen, Kontoauszüge, E-Mails und Verträge, die mit Ihrer Investition in Verbindung stehen.
- Kontaktieren Sie die IG SGT AG, wenn Sie sich einer Klägergemeinschaft anschließen möchten.
- Lassen Sie sich juristisch beraten, um Ihre Optionen zur Schadensregulierung zu prüfen.
Diese neuen Erkenntnisse könnten eine juristische Aufarbeitung und Rückforderung Ihrer Investitionen ermöglichen. Transparenz, Entschlossenheit und gemeinsames Handeln sind jetzt entscheidend.