Mit der Sonderausstellung „Tiere der Nacht“ lädt das Haus für Natur im Museum Niederösterreich ab sofort dazu ein, die Welt jenseits des Tageslichts zu entdecken. Besucherinnen und Besucher tauchen ein in ein geheimnisvolles Universum, das erst erwacht, wenn der Mensch zur Ruhe kommt – eine Welt, in der sich Igel und Eule am Abend „Guten Morgen“ sagen.
Die Ausstellung beleuchtet die faszinierende Vielfalt nachtaktiver Tiere wie Fledermäuse, Eulen, Frösche, Füchse, Grillen oder Igel. Sie alle haben sich an die besonderen Herausforderungen und Chancen der Dunkelheit angepasst. „Mit gespitzten Ohren, tastenden Händen und guten Augen tauchen wir in diese Welt ein“, so Ronald Lintner, wissenschaftlicher Leiter des Hauses für Natur. Laut Lintner sind über die Hälfte aller Tierarten dämmerungs- oder nachtaktiv.
Warum leben so viele Tiere in der Nacht?
Die Schau will dieser und weiteren Fragen auf interaktive und sinnliche Weise nachgehen. Sie zeigt, wie Tiere das Fehlen von Licht nutzen – etwa um Fressfeinden auszuweichen, ungestört zu jagen oder sich fortzupflanzen – und welche spezialisierten Fähigkeiten sie dabei entwickelt haben.
Fledermäuse im Fokus: 19 Arten in St. Pölten
Ein Schwerpunkt liegt auf den Fledermäusen, von denen laut Kurator Michael Stocker allein in St. Pölten mindestens 19 Arten heimisch sind. Besucherinnen und Besucher lernen hier, dass „Fledermaus nicht gleich Fledermaus“ ist: Vom Abendsegler über das Große Mausohr bis zur Kleinen Hufeisennase werden unterschiedliche Arten vorgestellt – mit Einblicken in Jagdverhalten, Sozialverhalten und Lebensräume.
Ein Highlight ist die TA-TA-TA-Station, an der Besucher selbst erleben können, wie sich Fledermäuse per Echo-Ortung orientieren. Ergänzt wird die Ausstellung durch Naturaufnahmen, akustische Erlebnisse, Tastmodelle und ein Fledermaus-Suchspiel für Kinder.
Barrierefrei, familienfreundlich, mit allen Sinnen erfahrbar
„Tiere der Nacht“ richtet sich besonders an Kinder, Familien und Menschen mit Sehbeeinträchtigung, so Lisa Kolb, Leiterin der Naturvermittlung. Zahlreiche Audio-, Tast- und interaktive Stationen sowie ein verstärkter Einsatz von Piktogrammen machen die Ausstellung barrierearm und für alle Altersgruppen zugänglich.
Die Ausstellung läuft bis 8. Februar 2026 im Haus für Natur im Museum Niederösterreich in St. Pölten. Wer wissen will, was die Natur macht, wenn wir schlafen, bekommt hier faszinierende Antworten – zum Hören, Tasten, Staunen.