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USA TODAY: Vorwürfe gegen Digital Forensics Corporation – Hilfe für Sextortion-Opfer oder Geschäft mit der Angst?
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USA TODAY: Vorwürfe gegen Digital Forensics Corporation – Hilfe für Sextortion-Opfer oder Geschäft mit der Angst?

Ronile (CC0), Pixabay

Ein aktueller Bericht von USA TODAY wirft der US-Firma Digital Forensics Corporation (DFC) vor, Sextortion-Opfer mit überteuerten Dienstleistungen und fragwürdigen Methoden auszunutzen. Sextortion – eine Form der Erpressung mit intimen Bildern – ist die am schnellsten wachsende Cybercrime-Bedrohung für junge Männer und Kinder in Nordamerika.

Ein 44-jähriger Mann aus den USA schilderte, wie er nach einer Erpressung durch einen Sextortionisten verzweifelt Hilfe suchte und bei DFC landete. Dort zahlte er 3.000 Dollar, um die Verbreitung seiner kompromittierenden Bilder zu verhindern – ohne den gewünschten Erfolg. Ähnliche Erfahrungen machten Dutzende weitere Betroffene, die USA TODAY befragte.

Die Vorwürfe gegen DFC im Überblick:

  • Keine Erfolgsgarantie: Trotz aggressiver Werbung betont DFC in Verträgen, dass es keine Garantie für die Löschung der gestohlenen Daten gibt.
  • Kostenfallen: Kunden berichten von gestaffelten Preismodellen („Phase I“ und „Phase II“), die in mehreren Tausend-Dollar-Beträgen enden. Teilweise werden Finanzierungen mit bis zu 18 % Zinsen angeboten.
  • Drucktaktiken: Interne Dokumente und ehemalige Mitarbeitende bestätigen den Einsatz von Angst und emotionalem Druck, um Opfer zu Vertragsabschlüssen zu bewegen.
  • Zweifelhafte Praktiken: Opfer berichten, dass ihnen geraten wurde, den Erpresser erneut zu kontaktieren – ein Vorgehen, das Experten klar ablehnen.
  • Sammlung sensibler Informationen: DFC-Mitarbeitende fragen in Verkaufsgesprächen gezielt nach heiklen Details aus dem Privatleben, um weiteren Druck aufzubauen.
  • Beschwerdewelle: Über 100 Beschwerden gingen bei US-Verbraucherschutzstellen und der Better Business Bureau (BBB) ein. Auch die National Center for Missing and Exploited Children verzeichnete Meldungen zu DFC.

Das Unternehmen verteidigt sich und verweist auf tausende zufriedene Kunden und positive Bewertungen. DFC betont zudem, dass es nie davon abrate, die Polizei einzuschalten. Dennoch empfiehlt die FBI-Taskforce gegen Sextortion Opfern ausdrücklich, sich an Behörden oder gemeinnützige Organisationen zu wenden – kostenlos und ohne Risiken.

Sicherheits- und Verbraucherschützer kritisieren, dass Firmen wie DFC oft falsche Hoffnungen wecken, denn eine komplette Löschung privater Inhalte aus dem Internet sei in vielen Fällen schlicht unmöglich.

Der Fall ist Teil einer USA TODAY-Serie über die Zunahme von Sextortion-Fällen und deren psychischen Folgen – insbesondere bei Jugendlichen.

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