Nach einer vielversprechenden Karriere, einem abrupten Fall und einer zweijährigen Krise versucht Jonathan Majors nun, sich im Filmgeschäft neu zu etablieren. Mit der Veröffentlichung von Magazine Dreams, einem intensiven Charakterdrama, kehrt er ins Rampenlicht zurück – und reflektiert über seine Vergangenheit, seine Fehler und seine Hoffnungen für die Zukunft.
Vom Shootingstar zum Tiefpunkt
Anfang 2023 schien Majors auf dem Höhepunkt seiner Karriere: Nach dem Kriegsdrama Devotion hatte er mit Creed III und Ant-Man and the Wasp: Quantumania zwei große Projekte am Start. Als neuer Marvel-Bösewicht Kang wurde er als zentrale Figur für das MCU aufgebaut, und sein Indie-Film Magazine Dreams wurde als Oscar-Kandidat gehandelt.
Doch dann folgte der Absturz. Im März 2023 wurde Majors wegen eines mutmaßlichen häuslichen Gewaltvorfalls mit seiner damaligen Freundin Grace Jabbari verhaftet. Im Dezember 2023 sprach ihn eine Jury in Manhattan in zwei Anklagepunkten für schuldig: eine einfache Körperverletzung und eine Belästigungsstrafe. Er wurde zu einem einjährigen Beratungsprogramm verurteilt, und eine einstweilige Verfügung zum Schutz von Jabbari wurde erlassen.
In der Folge verlor Majors zahlreiche Rollenangebote, wurde von Marvel entlassen und fand sich plötzlich in Hollywoods Schwebezone wieder. Magazine Dreams wurde zurückgehalten, und der einst aufstrebende Star sah sich mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert.
„Träumen und hoffen“ – Majors über seinen Neuanfang
Nun, zwei Jahre später, kommt Magazine Dreams doch noch in die Kinos, und Majors sieht darin eine neue Chance. In dem Film spielt er Killian Maddox, einen sozial unbeholfenen Bodybuilder, dessen obsessiver Drang nach Anerkennung ihn auf einen düsteren, psychologisch erschütternden Pfad führt.
„Wenn ich heute auf den Film zurückblicke, sehe ich die Momente, in denen Killian versucht, sich zu verbinden, viel klarer“, sagt Majors. „Ich verstehe jetzt, wie wichtig dieses Bedürfnis nach Verbindung ist.“
Majors ist sich bewusst, dass er sich seinen Ruf erst wieder erarbeiten muss: „Alles, was ich tun kann, ist träumen, hoffen und einen Plan aufstellen. Ich möchte in diesem nächsten Kapitel die beste Version meiner selbst sein – nicht nur ein Schauspieler, der eine coole Rolle spielt.“
Reflexion über Vergangenheit und persönliche Dämonen
Majors gibt zu, dass seine persönliche Geschichte unweigerlich in seine Rollen einfließt. Bei den Dreharbeiten zu Magazine Dreams setzte er sich erstmals intensiv mit verdrängten Kindheitstraumata auseinander.
„Ich habe als Kind über einen längeren Zeitraum sexuellen Missbrauch erfahren, und meine Familie und ich haben das erst jetzt wirklich aufgearbeitet“, offenbart er. „Es gibt Dinge in einem, die sich irgendwo manifestieren, auch wenn man sie lange nicht erkennt.“
Die Rolle des Killian Maddox war für ihn ein Spiegel seiner eigenen inneren Kämpfe: „Killian wird von diesem kleinen Jungen in ihm angetrieben, der sich so sehr nach Liebe sehnt und ungeschützt ist. Er sucht nach etwas, das ihn schützt – doch diese Suche isoliert ihn.“